Am 6. Mai fand die Landsgemeinde in Glarus statt. Der Beanstander kritisiert in seinem Schreiben, dass die «Tagesschau» an diesem Tag nicht über dieses politische Ereignis berichtet hat.
Die Ermordung einer Holocaust-Überlebenden, Antisemitismus und die Rolle der Schweiz im 2. Weltkrieg – heikle Themen, die am 3. April 2018 im «Club» behandelt wurden. Dabei seien Aspekte unsachgerecht behandelt worden, so ein Beanstander – die Redaktion und der Ombudsmann sind anderer Meinung.
Im Nachgang des «10 vor 10»-Beitrags «Der Tod ist Teil des Geschäfts» vom 30. Januar 2018 wurde eine der ausführlichsten Beanstandungen der letzten Jahre eingereicht. Trotz einer mehr als zehnseitigen Beschwerdeschrift unterstützt Ombudsmann Blum die Beanstandung nicht.
Gegen die Sendung «SRF bi de Lüt – Winter Wunderland» vom 16. Februar 2018 wurde eine Beanstandung wegen Schleichwerbung eingereicht. Der Ombudsmann hält die Beanstandung für gerechtfertigt.
Zwei neue Webserien von SRF lösten Anfang Jahr so viele Beanstandungen aus wie noch nie:
9340 gleichlautende Eingaben. Die Ombudsstelle redet von einem «eindeutigen Missbrauch des
Beanstandungsverfahrens». Hinter der Aktion steckt eine rechtspopulistische Gruppierung
mit Basis im Ausland. Die Beanstandungen gegen «Dr. Bock» wies der Ombudsmann zurück,
bei der Sendung handle es sich um «optimale Aufklärung». Roger Blum erläutert die Fälle.
Noch nie in den 25 Jahren ihrer Existenz gingen bei der Ombudsstelle so viele Beanstandungen ein wie 2017, nämlich 827. Damit wurde der Durchschnitt um 75 Prozent überschritten. Der Löwenanteil galt mit fast 500 Beanstandungen einer einzigen Sendung, nämlich der «Arena» mit Beteiligung des Historikers und Medienkritikers Daniele Ganser.
Die Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz wird zurzeit von einer Beanstandungsflut der «PatriotPetitionen» überschwemmt. Bereits über 8000 gleichlautende E-Mails müllen die Mailbox zu. Die Aktion kommt einem Missbrauch des Verfahrens gleich. Die Beanstander wenden sich gegen die SRF-Videosendereihen «Dr. Bock» und «Jenny-Wanessa».
In der BaZ vom 5. Januar 2018 führte David Klein in seinem Artikel «Das Feigenblatt» einen Frontalangriff gegen die Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz. Doch dem Verfasser sind dabei ein paar Fehler unterlaufen. Eine Replik von Ombudsmann Roger Blum.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Ombudsstellen in der Schweiz haben Ignaz Staub, Ombudsmann Tamedia Deutschschweiz, und Roger Blum, Ombudsmann der SRG Deutschschweiz, zur Feier im kleinen Rahmen sowie zur Buchvernissage «Die Klagemauern der Schweizer Medien», ein handliches Übersichtswerk über Geschichte, Zweck sowie den ideengeschichtlichen Unterbau der Ombudsstellen geladen.
Die sozialen Medien haben Resonanzräume der Empörung geschaffen, in denen Medienschaffende herausgefordert, hinterfragt und kritisiert werden. Diffamierung und Falschaussagen sind dort kaum zu kontrollieren. Dennoch kann diese Entwicklung eine Chance für den Meinungsbildungsprozess sein.