Liebe Mitglieder, liebe Interessierte

Nichts hat dieses Jahr so geprägt wie der Krieg, der so nahe bei uns ist, dass wir die Betroffenen kennenlernen. Er lässt sich nicht einfach so ausblenden wie die Kriege, die in Afrika und Asien toben. Seine Auswirkungen treffen uns alle, viele sehr nahe. Beispielsweise schweizerisch-russische Paare, die plötzlich schräg angeschaut werden, die sich aber vor allem Sorgen um ihre Verwandten machen. (Von den schweizerisch-ukrainischen und den hier lebenden ukrainisch-russischen Paaren ganz abgesehen!)

Es fällt mir nicht leicht, zu diesem Jahreswechsel besinnliche Gedanken zu formulieren. Und es ist im wahrsten Sinn des Wortes ein frommer Wunsch, auf die Kraft der weihnächtlichen Friedensbotschaft zu hoffen.

Fürs nächste Jahr ist so vieles ungewiss wie noch selten. Haben wir vor einem Jahr noch auf ein Ende der Pandemie gehofft, ja eigentlich mit diesem gerechnet, so haben wir inzwischen gelernt, dass es nicht ganz so einfach ist, und dass es doch wesentlich einfacher ist, mit einer Pandemie umzugehen als mit einem Krieg.

Und dann gibt es ja auch noch den Alltag. Nicht, dass dieser berechenbar wäre... Noch vor zwei Monaten hätte niemand gedacht, dass sich im neuen Jahr ein Bundesrat Albert Rösti mit der SRG beschäftigen wird. Wer weiss, ob das Auswirkungen hat – beispielsweise auf die neue Konzession, die zurzeit in Verhandlung ist und im Verlauf des nächsten Jahres in die Vernehmlassung gehen wird. Wir werden es sehen!

2023 ist nicht nur in der nationalen Politik ein Wahljahr, sondern auch in der SRG. Die Amtsdauer vieler Behörden läuft aus. Bemerkenswert ist dabei, dass gleich drei der vier Regionalgesellschaften neue Präsidenten oder Präsidentinnen erhalten werden, da die jetzigen Vorsitzenden nicht mehr zur Wahl antreten (es gibt Amtszeit- und Altersbeschränkungen). Auch die SRG Deutschschweiz wird das Präsidium neu besetzen; erstmals soll diese Funktion öffentlich ausgeschrieben werden.

Auch wir in der SRG Aargau Solothurn werden an der Generalversammlung den Vorstand für eine Vierjahresperiode neu wählen oder bestätigen. Wir befinden uns mitten in einem grösseren Umbruch. Nachdem der Vorstand über mehrere Jahre unverändert zusammengeblieben ist, kommt es jetzt innert kurzer Zeit zum Wechsel von mehr als der Hälfte der Mitglieder. Wir haben uns entschieden, diesen über drei Jahre zu verteilen, um doch einigermassen Kontinuität bewahren zu können. Auch wir werden erstmals eine Ausschreibung machen, um möglichst viele Leute anzusprechen, die sich für den medialen Service public und die Meinungsäusserungsfreiheit einsetzen wollen. Wir hoffen, dass sich diese breit gestreut über das gesamte politische (und gesellschaftliche, kulturelle usw.) Spektrum finden lassen.

In den Corona-Jahren sind unsere Aktivitäten zwangsläufig nahezu zum Stillstand gekommen. Wir sind daran, für nächstes Jahr wieder ein attraktives Programm mit Veranstaltungen zusammenzustellen. Es stehen im Moment zwei Daten fest: Am 22. März 2023 führen wir einen Anlass unter dem Titel «Digitalisierung bei SRF» durch. Wir wollen Ihnen die Möglichkeit geben, all jene Fragen zu stellen, die Sie zum Umbau und zur Weiterentwicklung des Angebots von SRF haben. Hier gibt es Details zur Veranstaltung.

Am 8. Mai findet unsere Generalversammlung in Zofingen statt. Neben den Wahlen ist wiederum ein vielfältiges, interessantes Programm vorgesehen. Die Mitglieder werden wie üblich eine persönliche Einladung erhalten.

Weitere Veranstaltungen sind in Planung, aber noch nicht ganz spruchreif. Sicher ist jedoch, dass wir im Sommer erneut mehrere Wochenmärkte in der Region besuchen werden, um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Denn das ist einer unserer Kernaufträge: Die SRG in der Region verankern und die Diskussion über den unabhängigen Journalismus als Beitrag zur Demokratie führen.

Ich wünsche Ihnen ruhige, besinnliche Festtage und einen guten Start ins neue Jahr. Wünschen wir uns Frieden!

Text: Peter Moor, Präsident SRG AG SO

Bild: Daniel Desborough