Wie man als Erziehende mit dem Konsum der social Apps der Kinder umgeht

Was macht Ihr Kind/Enkelkind eigentlich mit Snapchat, Tik Tok und Instagram? Diese Frage zu beantworten, beauftragten wir an unserer Veranstaltung vom 10. November 2021 den Community Developer bei Swissinfo, Philipp Meier.

Als Vater zweier Kinder im Teenageralter hat Philipp Meier viele persönliche Erfahrungen gesammelt. Und als neugieriger Mensch, nutzt er die meisten der unter Jungen angesagten Plattformen selbst. Das mittelalterliche bis ältere Publikum am Anlass führte er mit zwei Metaphern in die Thematik ein. So vergleicht er das Web (als Überbegriff für alle Plattformen) sowohl mit einer Party, wie auch mit dem Schulweg.

Das Web als Party
Im Web findet keine Einweg-Kommunikation statt, sondern Interaktion. Plattformen wie Instagram etc. ermöglichen zwar die «einseitige» Selbstdarstellung, auf eine solche wird aber sofort reagiert und die Interaktion beginnt. Die Metapher zur Party ist so zu verstehen, dass an einer Party die Musik auf gleicher Ebene gemacht wird, wie sich auch die Tanzenden befinden. Anders beispielsweise beim Konzert. Dort gibt es eine Bühne für die Künstler:innen, das Publikum befindet sich eine Ebene tiefer. Die Interaktion beschränkt sich auf ein Minimum. Dasselbe gilt für die Beleuchtung, welche an einer Party für die Tanzenden gemacht wird, beim Konzert für die Darbietende/den Darbietenden. So ist das Web für alle und animiert alle, mitzumachen.

Das Web als Schulweg
In der zweiten Metapher geht es um den Umgang von Eltern/Grosseltern mit der Web-Nutzung der Kinder und Enkelkinder. Meier ist überzeugt, dass die Kinder selbst Kontrollmechanismen haben, die sie von ungeeigneten Inhalten fernhalten. Seiner Meinung nach sollen wir die Kinder also, ebenso wie beim Schulweg, mit viel Vertrauen ihren Weg machen lassen.

Was aber seiner Meinung nach ganz wichtig ist, sind einige Grundregeln, an die sich alle im Web halten sollten:
- Nie den (vollen) Namen nenne.
- Keine Angaben zur Wohnadresse machen.
- Nur Menschen im realen Leben treffen, die man wirklich kennt.
- Ein erstes Treffen im realen Leben soll jeweils im öffentlichen Raum stattfinden.

Nach dieser Einführung ging es ganz konkret um die einzelnen «Social Apps» wie eben Tik Tok, Instagram und Snapchat. Wie unterscheiden sich diese, welche gibt es und von wem werden sie betrieben. Und natürlich bekam das Publikum Anleitungen zu deren Nutzung.

Ebenfalls veranschaulichte Meier mit eigenen und fremden Erfahrungsberichten, wie sich Junge unterschiedlich im Web bewegen und zu welchen Diskussionen zwischen Jungen und Eltern, aber auch Problemen für die Jungen – zumindest aus Sicht der Eltern – dies führen kann. Das Publikum hatte zahlreiche Fragen und eigene Meinungen, die ebenfalls Platz fanden.

Der Anlass sollte den Eltern und Grosseltern ein Grundwissen über die social Apps liefern, das sie befähigt, selber zu entscheiden, welche Nutzung ihre Kinder sinnvollerweise von diesen Apps machen.

Den Blog-Beitrag von Philipp Meier zu dieser Veranstatlung können Sie hier lesen. Und natürlich weitere seiner Einträge, auch zu Social Medias.

Bild: Philipp Meier