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Umzugspläne Radiostudio Bern

Medienmitteilung der Programmkommission SRG Bern Freiburg Wallis

Umzugspläne Radiostudio Bern:
SRF-Berichterstattung ausgewogen, aber mager

Die Programmkommission der SRG Bern Freiburg Wallis hat sich an ihrer Sitzung vom 26. Juni 2018 mit der SRF-Berichterstattung über die Standortdiskussionen rund um das Radiostudio Bern befasst. Die Kommissionsmitglieder haben die Berichterstattung als ausgewogen bewertet. Kritische Voten gab es zur grossen Zurückhaltung bei der Berichterstattung.

Die Berichterstattung in eigener Sache ist für das Unternehmen SRF und insbesondere für die Journalistinnen und Journalisten keine leichte Aufgabe. Die Programmkommission der SRG Bern Freiburg Wallis war sich dessen bewusst, als sie sich an ihrer Sitzung vom 26. Juni 2018 mit den SRF-Sendungen zu den Standortdiskussionen rund um das Radiostudio Bern auseinandersetzte. Gleichzeitig ist die Kommission überzeugt, dass diese Aufgabe einem öffentlichen Medienhaus gelingen muss.

Kritik an Zurückhaltung
Die Diskussion und Medienberichterstattung über die Pläne, einen Grossteil des Radiostudios Bern nach Zürich zu verlegen, begannen Anfang April 2018. Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) verzichtete bis Ende Mai darauf, das Thema in seinen Sendungen zu vertiefen und beschränkte sich im April auf Nachrichtenmeldungen im Regionaljournal Bern, Freiburg, Wallis. Mehrere Mitglieder der Programmkommission bemängelten diese Zurückhaltung: "Allein mit der SRF-Berichterstattung konnte man sich nicht umfassend über die Thematik informieren." Der Umfang der Berichterstattung sei insgesamt unterdurchschnittlich, hat sich doch in der Zwischenzeit ein grosser politischer Widerstand gegen die geplante Verlegung des Radiostudios nach Zürich gebildet.

Am 28. Mai 2018, als die Vertreter der Hauptstadtregion Schweiz scharfe Kritik an den Umzugsplänen äusserten, berichtete SRF erstmals breit darüber: im "Echo der Zeit", im Regionaljournal, im "Schweiz aktuell" und in aller Kürze auch in der Tagesschau. Alle vier Sendungen wurden von der Programmkommission als "ausgewogen" und "neutral" bewertet: Alle wichtigen Protagonistinnen und Protagonisten kamen zu Wort.

Austausch mit Leiter Inland bei Radio SRF
Die Arbeit der Programmkommission findet in engem Austausch mit den jeweiligen Sendungsmacherinnen und -machern statt. Die Programmkommission hat zur jüngsten Sitzung Stefan Eiholzer, Leiter der Inlandredaktion bei Radio SRF, eingeladen. Eiholzer nahm die von mehreren Kommissionsmitgliedern geäusserte Kritik entgegen, es sei zu wenig berichtet worden. Gleichzeitig wies Eiholzer auf die publizistischen SRF-Leitlinien hin. Gemäss den Leitlinien soll das SRF in eigner Sache "zurückhaltend, jedoch nach den gleichen journalistischen Kriterien wie über andere Unternehmen" berichten. Die SRF-Berichterstattung sei im Zusammenhang mit der Studioverlegung diesen Richtlinien gefolgt.

Fragezeichen zum Verzicht auf TV-Beitrag
Gegenstand des Austauschs war zudem ein Beitrag von "Schweiz aktuell" zum Radiostudio, der letztlich nicht ausgestrahlt wurde. Dabei ging es darum, den politischen Widerstand gegen die Pläne der SRG zu beleuchten. Obwohl Anfang April dafür bereits Dreharbeiten geleistet worden waren, entschied die Chefredaktion, auf eine Ausstrahlung zu verzichten. Stefan Eiholzer sprach gegenüber der Kommission von einem normalen Vorgang; die Chefredaktion sei zum Schluss gekommen, dass es keine wesentlichen Neuigkeiten zu berichten gab. Aus Sicht mehrerer Kommissionsmitglieder wäre es für das SRF die richtige Zeit gewesen, Mitte April erstmals ausführlicher über die Umzugspläne zu berichten.

Die Programmkommission hofft, dass sich die Zuhörerinnen und Zuschauer auf SRF in Zukunft umfassender über die Radiostudio-Diskussionen informieren können.

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