
«katalysatOHR 2022»: Prämiertes Hörspielprojekt rückt häusliche Gewalt in den Fokus
Der Audio-Förderpreis «katalysatOHR 2022» der Stiftung Radio Basel geht an die Autorin Britta Güntert für ihr fiktionales Hörspielprojekt «Glück», welches sich der Geschichte einer von häuslicher Gewalt betroffenen Familien annimmt. Das Projekt wird am 24. Februar 2023 im Rahmen des SONOHR Radio- und Podcast Festivals in Bern vorgestellt.
«Glück». Dies der prägnante und durchaus irreführende Titel von Britta Günterts Siegerprojekt, einem autofiktionalen Hörspiel. Im Fokus steht häusliche Gewalt: Als Nachbarin einer betroffenen Familie und später einzig verbleibende Bezugsperson der versteckten Familie, bekommt die Autorin jahrelang mit, was es bedeutet, ein Leben voller Ängste und Ohnmacht zu führen. Ein hochrelevantes Thema also mit dem persönlichen Blick der Begleitenden und auch Mitbetroffenen.
Die Autorin wirft das Licht auf ein Tabu-Thema, geht dabei aber auch grundsätzlichen Fragen nach «Was ist Liebe?» oder «Was ist Familie?». Und es geht darum, was geschieht, wenn Betroffene die Gerechtigkeit nicht länger dem Staat überlassen wollen – und die Sache selbst in die Hand nehmen.
Zur Gewinnerin Britta Güntert
Britta Güntert (*1985) lebt als Kulturschaffende in Zürich. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf in der Nähe von Luzern, hat sie sich wegen ihrer Kurzsichtigkeit sehr früh mit dem Zeichenstift vertraut gemacht und schon mit zweieinhalb Jahren eine Form gefunden, sich kreativ auszudrücken. Der Drang nach kreativem Schaffen ist bis heute geblieben und hat sich in verschiedenen Bereichen seinen Weg gesucht. Einst die Leidenschaft für die Bretter der Welt entdeckt, ist Britta Güntert heute als Darstellerin, Regie- und Abendassistenz, Requisiteurin und Ausstatterin, Autorin und Illustratorin auf vielen Bühnen zu Hause.
Neben Themenwahl und Herangehensweise liess sich die Jury auch vom ausgereiften künstlerisch-literarischen Konzept überzeugen. Formal ist es das gewagteste Projekt aller Wettbewerbseinreichungen. Die Umsetzung im Audioformat lässt die Hörenden nicht nur besser in die Geschichte eintauchen, ist die Autorin überzeugt, sondern bietet in der Form des fiktionalen Hörspiels auch eine gute Lösung hinsichtlich Anonymisierung.
Für die Realisierung des Hörstücks spricht die Stiftung Radio Basel 6'000 CHF und ermöglicht der Autorin Britta Güntert eine Produktionswoche im Basler SRF-Studio. Projekt und Preisträgerin werden am 24. Februar 2023 im Rahmen des Berner Radio- und Podcast Festivals SONOHR vorgestellt. Das aus dem prämierten Projekt hervorgehende Hörspiel wird im Rahmen des SONOHR-Programms von 2024 Premiere feiern.
Die Ausschreibung für den «katalysatOHR 2023» folgt zum SONOHR-Festival 2023 Ende Februar.
Jury «katalysatOHR 2022»

- Nora Bader Journalistin bz Basel, stv. Leiterin Ressort Basel-Stadt
- Cornelia Kazis Autorin, Moderatoin & Radio-Journalistin
- Simon Meyer Tontechniker, Sounddesigner & Produzent
- Bettina Rychener Hörspieldramaturgin, Geschäftsführerin & Delegierte SONOHR-Festival
- Michael Motter Juryvorsitz, Stiftungsrat Stiftung Radio Basel
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