Bericht von Stefan Eiholzer, Redaktionsleiter Regionaljournal Zentralschweiz

S Regi bi de Lüüt Wir stellen uns immer wieder die Frage: «Wie können wir für unsere Hörerinnen und Hörer sichtbar werden?» Und bevor eine Antwort auf die Frage gefunden ist, werden schon die nächsten laut: «Müssen wir überhaupt sichtbar werden?» «Reicht es nicht, dass man uns hören kann?». Publikumsveranstaltungen dürften kaum unmittelbaren Einfluss auf unsere Hörerzahlen haben. Sie bieten aber eine gute Gelegenheit, um mit interessierten Zuhörern ins Gespräch zu kommen. Von diesen Gelegenheiten gab es im vergangenen Jahr einige. Und wenn sich der direkte Nutzen auch nicht in Zahlen ausdrücken lässt, so bleiben im Minimum positive Erlebnisse und die Hoffnung zurück, den einen oder anderen Kritiker der SRG von der Wichtigkeit unseres Angebots überzeugt zu haben.

Wahlen als Standard Unbestritten sind Aussenauftritte im Umfeld von Wahlen. Im Frühling 2015 wählte der Kanton Luzern ein neues Parlament und eine neue Regierung. Im Herbst folgten die eidgenössischen Wahlen. In Luzern richteten wir uns im Regierungsgebäude ein, von wo aus wir den Wahlsonntag mit Einschaltungen zu jeder halben Stunde begleiteten. In den Wahlzentren herrscht jeweils eine ganz besondere Stimmung, eine Mischung aus Nervosität, Vorfreude und Angst. In dieser Atmosphäre lässt sich beschwingt arbeiten. Werden die Resultate bekannt, wird es hektisch. Jeder Journalist, jede Journalistin will die Resultate so schnell wie möglich ihrem Publikum vermitteln. Dieser Wettbewerb, News unter die Leute zu bringen, hat sich auch im Zeitalter von Twitter und Internet nicht grundlegend verändert. Er wurde höchstens beschleunigt. Am 18. Oktober wählte die Schweiz. Ein Ereignis, das für uns gleichermassen Höhepunkt und Herausforderung ist. Kein anderes politisches Ereignis zieht so viel Aufmerksamkeit auf sich wie die eidgenössischen Wahlen, bei keinem anderen Ereignis stehen die SRG-Medien so stark im Scheinwerferlicht. Das Regionaljournal Zentralschweiz richtete sich so ein, dass es aus allen Zentralschweizer Kantonen Live-Einschaltungen machen konnte. Das ist technisch aber auch personell ein Grossprojekt. Insgesamt standen fast 30 Personen im Einsatz, darunter viele, die uns an diesem Tag aushalfen. Wir berichteten vom Mittag an im Halbstundentakt, immer im Wechsel mit den nationalen Sendungen, machten unzählige Schaltungen, schätzten Resultate ein und vermittelten Ergebnisse. Dazu boten wir einen Resultatservice über Twitter und im Internet. Am Abend realisierten wir drei lange Sendungen. Dazu kamen zahlreiche Einschaltungen ins nationale Programm. Was mich wirklich sehr freute, es gab während des ganzen Tages keine einzige Fehlschaltung, keine Panne und keine inhaltlichen Fehler. Dafür gebührt dem ganzen Team ein grosses Kompliment.

Politik und Unterhaltung Einige Publikumsveranstaltungen realisierten wir im Umfeld von Wahlen. So trafen sich vor dem eidgenössischen Wahltag verschiedene Sendungen von Radio und Fernsehen SRF auf dem Luzerner Mühlenplatz zum «Wahllokal». Vor dem 2. Wahlgang um die beiden Luzerner Ständeratssitze veranstalteten wir in der Universität Luzern eine Podiumsveranstaltung mit allen Kandidatinnen und Kandidaten. Im Vorfeld der Urner Gesamterneuerungswahlen luden wir diesen Frühling gemeinsam mit der «Neuen Urner Zeitung» und «Politcast Uri» zum Polit-Apéro nach Altdorf. Eine Veranstaltung, die ein echter Publikumserfolg war. Rund 300 Leute verfolgten an einem Sonntagmorgen die Gespräche im Schlüssel-Saal, wo es keinen einzigen freien Sitzplatz mehr gab. Zu hören bekamen sie eine gelungene Mischung aus Politik und Unterhaltung. Einen sehr vergnüglichen und unterhaltsamen Abend bescherten uns die Autorinnen und Autoren unserer Montagskolumne «Apropos». Anfang November lasen die sieben Autoren im vollbesetzen Chäslager Stans live ihre Kolumnen. Für einmal waren das Entlebucher Original Friedli Kilbi, Wisu aus Willisau oder die Nidwaldner Mundartdichterin Ida Knobel nicht einfach im Radio zu hören sondern auf der Bühne auch zu sehen.

Gottharderöffnung Auch 2016 wird es für uns wieder einige Gelegenheiten geben, unser Publikum zu treffen. Neben den Wahlen in den Kantonen Uri und Schwyz wird die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels eine solche Möglichkeit bieten. Wenn am 1. Juni der längste Eisenbahntunnel der Welt feierlich in Betrieb genommen wird, schaut die halbe Welt in den Kanton Uri. Die SRF-Medien begleiten dieses historische Ereignis mit zahlreichen Sendungen und Beiträgen. Selbstverständlich wird auch das Regionaljournal Zentralschweiz dabei sein. Wir werden aber schon in der Woche nach Pfingsten auf den Bau der Neat blicken und täglich live aus dem Kanton Uri senden. Eine Woche lang wollen wir von Menschen erzählen, die einen Anteil am Bau dieses Jahrhundertwerks beteiligt waren.