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Ombudsmann stützt Aussage von «Meteo»

Am 24. Dezember sprach SRF-Meteorologe Felix Blumer auf Radio SRF 1 über das aktuelle milde Heiligabend-Wetter. Ein Radiohörer beanstandete dieses Gespräch als «falsche Darstellung der Faktenlage zum Klimawandel». Diese Sichtweise können sowohl der Ombudsmann, wie auch die verantwortlichen SRF-Meteorologen, nicht stützen.

In der Sendung ist für das Publikum deutlich geworden, dass es um das Wetter an einem 24. Dezember und nicht um den Klimawandel gegangen sei. Meteorologe Felix Blumer habe dargelegt, dass die hohe Temperatur am 24. Dezember 2015 nicht als aussergewöhnlich angesehen werden könne. Denn sie sei in früheren Jahren schon mehrmals überboten worden. Weiter gibt Ombudsmann Casanova zu bedenken, dass Einzelwerte immer als Wetter und nicht als Klima betrachtet werden müssten. Nur die Summe von Extremwerten könne in einen klimatischen Zusammenhang gestellt werden.

«Das Publikum hat sich insgesamt über das Wetter am 24. Dezember – das eigentliche Thema des monierten Gesprächs – eine eigene Meinung bilden können. Das Sachgerechtigkeitsgebot ist nicht verletzt worden.» Ombudsmann Achille Casanova

Auch Thomas Bucheli, Redaktionsleiter SRF Meteo, wehrt sich gegen den Vorwurf, Felix Blumer habe einen Zusammenhang zwischen der Klimaveränderung und der Wärme am 24. Dezember 2015 negiert. Auch habe er die herrschende Trockenheit nicht als «normal» bezeichnet. Gegenstand der Betrachtungen von Felix Blumer seien die Temperaturen des 24. Dezembers gewesen. Da man gewöhnlich an Heiligabend Winterkälte und Schneefall erwarte, sei es «naheliegend respektive sogar Pflicht, dass der Meteorologe diese Weihnachts-Wärme zum Thema macht, diese in den Kontext setzt zu früheren Jahren», meint Bucheli.

Die Beanstandung

Nach Auffassung des Beanstanders sei der Eindruck erweckt worden, «solche Wärme- und Trockenperioden seien völlig normal und hätten nichts mit Klimawandel zu tun». Als Beleg dafür, dass die aktuelle Wärme nichts Ungewöhnliches sei, habe Felix Blumer in der Sendung Beispiele aus früheren, vergleichbaren Jahren (ab 2002) gebracht. Doch es verhalte sich genau umgekehrt: Die Häufung der Hitzerekorde seit 2000 seien ein Indiz für den Klimawandel und alles andere als gewöhnlich.


Den Schlussbericht 4119 finden Sie hier.


Text: Ombudsstelle SRG.D, ac / SRG Deutschschweiz aktuell, dl/de

Bild: © SRF/Oscar Alessio (Das Meteo-Team auf dem Dach)

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