Die Illustration zeigt junge Leute (2 Männer und eine Frau) beim Musizieren (Singen und elektrische Gitarre spielen)
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Publikumsrat schätzt «SRF 3 Best Talent» als wichtigen Beitrag zum Service public

An seiner Januarsitzung besprach der Publikumsrat das Talentförderungsformat «SRF Best Talent» mit den Verantwortlichen von SRF. Das Fazit des Rats ist mehrheitlich positiv.

«SRF 3 Best Talent» zeichnet aufstrebende Musiker:innen aus der Schweiz aus und stellt sie je einen Monat lang in den Fokus. Der Publikumsrat beobachtete von September bis Januar die vier Künstlerinnen Riana, Leila, Lhanzom Lhasam sowie Ladina. Die Erwartungen waren bei fast allen Beobachtenden dieselben: neue talentierte MusikerInnen entdecken, etwas über ihren Stil und ihre Persönlichkeit erfahren und Songs von ihnen kennenlernen. Sie wünschen sich aber auch eine vielfältige und mutige Nachwuchsförderung abseits vom Mainstream.

Auswahl der Künstlerinnen und Künstler

Das Feedback zu «SRF 3 Best Talent» ist mehrheitlich positiv. Eine Rätin sagt, sie sei ein «maximaler Fan». Sie findet es eine extrem coole Sache, dass so vielen Talenten so eine grosse Bühne geboten wird. «Das ist für mich ein toller Service public.» Eine Rätin merkt an, dass sie das Format sehr gut kennt, weil sie selbst jahrelang im Musikbusiness tätig war. Sie findet, dass die letzten vier Künstlerinnen, die zu beobachten waren, alle sehr ähnlich geklungen haben. Sie wünscht sich diesbezüglich mehr Risikofreude.

Manuel Thalmann, Produzent von SRF 3 Best Talent, stimmt ihr nur bedingt zu: «Klar, es sind allesamt Musikerinnen, aber alle mit einem eigenen Sound. Diversität ist uns wichtig. Nicht nur bezüglich Männer und Frauen. Wir wollen auch Talente mit Migrationshintergrund und Musiker:innen aus dem Tessin oder der Westschweiz.» Man müsse aber auch sehen, dass die Schweiz relativ klein ist und die Anzahl der Talente begrenzt. Es könnte nicht jedes Jahr Talente wie Kings Elliot geben. Generell müssen die Talente gewisse Bedingungen erfüllen, um ausgewählt werden zu können. So müssen sie schon mindestens drei Songs aufgenommen und releast haben. Zu erfolgreich dürfen sie aber auch nicht sein, um noch als Talent gelten zu können. Eines der wichtigsten Kriterien sei aber, dass die Musik zu Radio SRF 3 passe.

Das sei nicht so einfach zu definieren, ergänzt Roland Wehrli, stellvertretender Leiter von SRF 3: «Die DNA von Radio SRF 3 ist Pop und Rock.» Ihnen sei bewusst, dass dies ein sehr weiter Begriff sei. «Und wir testen da auch unsere Grenzen, wie beispielsweise damals mit der Band Jack Slamer, deren Musik wohl für manche Hörerinnen und Hörer viel zu hart war.»

Coverversion als zusätzliche Chance

Zum Konzept von SRF 3 Best Talent gehört auch, dass die Künstler:innen jeweils eine Coverversion eines Songs spielen. Eine Minderheit des Publikumsrats störte sich daran und fragte nach Sinn und Zweck. Es gab dazu aber auch viele positive Stimmen. Eine Rätin empfindet die Coverversion als Mehrwert, da die Künstlerinnen und Künstler eine andere Seite von sich zeigen müssen. Zudem sei das Material nicht auf Spotify vorhanden. Man könne diese Versionen jeweils nur auf Radio SRF 3 hören. Manuel Thalmann erklärt, dass es bei der Coverversion auch darum gehe, dass man die Talente am Radio besser verkaufen könne. «Covert ein SRF 3 Best Talent einen Song von Coldplay, dann kann dies die Hörer:innen dazu animieren, auf den Song zu klicken, weil sie ihn kennt und neugierig ist.» Auch im Radio lasse sich gut damit spielen, beispielsweise bei den Anmoderationen.

Alles in allem ist der Publikumsrat sehr zufrieden mit «SRF 3 Best Talent». Es sei eine sehr etablierte Sendung, gar «ein Markenzeichen» von Radio SRF 3. Das grundsätzliche Problem, dass die Musikszene in der Schweiz sehr weiss und männlich ist, könne auch eine solche Sendung nicht lösen. Aber von den zehn Best Talents 2023 seien sieben Frauen gewesen und fünf hätten ausländische Wurzeln gehabt. So könne und wolle man ein Teil der Lösung sein, fügt Manuel Thalmann hinzu. «Wir können mit der Sendung Vorbilder schaffen, die wiederum junge Menschen, zum Beispiel mit Migrationshintergrund, animieren, selbst Musik zu machen.»


Text: Publikumsrat SRG.D

Bild: SRG.D/Illustration Cleverclip

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