Umfrage des Publikumsrats: So informieren sich junge Menschen

Junge Menschen und Medien: Der Publikumsrat der SRG Deutschschweiz befragte in der ersten grossangelegten Onlineumfrage Personen zwischen 14 und 35 Jahren zu ihrem Informationsverhalten. Eveline Hipeli, Präsidentin des Publikumsrats, ordnet die Ergebnisse im Interview ein.

Der Publikumsrat der SRG Deutschschweiz befragte im Rahmen einer nicht repräsentativen Onlineumfrage junge Menschen zwischen 14 und 35 Jahren. Diese richtete sich an Personen aus dem Resonanzraum des Publikumsrats sowie an die Netzwerke zielgruppenspezifischer Organisationen wie Pfadi, CEVI, Jugendmusik oder Verbände der Kinder- und Jugendarbeit. Die Erhebung der Daten fand zwischen dem 12. März und dem 18. April 2025 statt. Die hier dargestellten Diagramme zeigen eine Auswahl von Antworten auf diverse Fragen aus der Umfrage.

Die Umfrage ist nicht repräsentativ und darf daher auch nicht als repräsentatives Meinungsbild interpretiert werden. Auch kann aus den Ergebnissen nicht auf grössere Gruppen wie beispielsweise das gesamte SRF-Publikum geschlossen werden. Grund dafür ist, dass die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer überdurchschnittlich SRF- und medienaffin sind. Unter diesen Voraussetzungen sind die Ergebnisse mit entsprechender Vorsicht einzuordnen und zu interpretieren. Die Umfrage liefert aber Eindrücke und Meinungen der Teilnehmenden, die hilfreiche Hinweise für Diskussionen und Entwicklungen bei SRF bieten können. Die Ergebnisse geben somit Anhaltspunkte für ein Stimmungsbild, können die professionelle Einschätzung unterstützen und bieten Anknüpfungspunkte für die Planung weiterer Veranstaltungen im Resonanzraum.

Umfrage: «Von der Tagesschau zu TikTok – Wie informieren sich junge Menschen heute?»

Zu den Grafiken:

  • Anzahl Teilnehmende an der Umfrage: 508
  • Abweichungen bei Fragen mit nur einer Auswahl: es war nicht obligatorisch, alle Fragen der Umfrage zu beantworten. Ein paar wenige Teilnehmende haben einzelne Fragen ausgelassen. Auf jede Frage haben aber mindestens 500 Personen geantwortet.
  • Fragen mit Mehrfachauswahl: Die Zahl der Antworten ist grösser als 508, da jede Person mehrere Antworten pro Frage anwählen konnte

Was sagen diese Ergebnisse aus?

Eveline Hipeli, Präsidentin des Leitungsteams des Publikumsrats der SRG.D, sagt, welche Erkenntnisse sie und das Team aus ihrer Umfrage gewonnen haben – und was nun damit geschieht.

Zur Person

Eveline Hipeli ist Kommunikationswissenschaftlerin und Medienpädagogin und Mitglied des Leitungsteams Publikumsrat SRG.D.

Eveline Hipeli, was denkt die junge Generation über News?

Unsere Umfrage im Resonanzraum zeigt: Junge Menschen informieren sich sehr wohl. Dabei nennen sie vor allem Neuigkeiten aus dem Aus- und Inland als wichtige Themengebiete. Beliebt sind insbesondere Social-Media-Kanäle, über die sie sich oft sogar mehrmals täglich informieren. Dies deckt sich auch mit dem Jahrbuch Qualität der Medien 2024 des fög, wo die jungen Erwachsenen Social Media als wichtige Informationsquelle angeben und der Trend deutlich ansteigt. Spass und Information in einer Kombination, wie TikTok und Co. sie bieten, macht diese Art der Nachrichten für viele junge Menschen attraktiv. Man sieht auch in unserer Befragung deutlich, dass die jungen Menschen die schnelle Verfügbarkeit der Informationen schätzen. Sie kritisieren aber auch Falschinformationen und Filterblasen. Klassische Nachrichten wie die «Tagesschau» bleiben wichtig – sie haben in den Augen der Befragten mehr Tiefe und man kann ihnen eher vertrauen.

Was hat euch am meisten überrascht?

Vor allem, dass junge Menschen sehr wohl den Anspruch haben, gut informiert zu sein. Viele haben auch den Eindruck, sie seien ausreichend informiert. Aber das sind am Ende subjektive Einschätzungen; oft fehlt gerade durch den Konsum von News über Social Media die Informationstiefe. Handkehrum sieht man auch, dass junge Menschen sich dann bei Bedarf «wenn sie etwas interessiert» über Quellen wie srf.ch oder andere bekannte Medienunternehmen weiter über die Themen informieren, weil sie den «klassischeren» Medien mehr Vertrauen schenken als TikTok und Co.

Was passiert nun mit diesen Erkenntnissen?

Die Erkenntnisse unserer Befragung werden nun sorgfältig analysiert und weiter aufbereitet. Besonders wichtig ist uns, diesen Dialog fortzusetzen: Auch im Herbst werden wir erneut mit jungen Menschen ins Gespräch kommen, um bestimmte Themen noch vertiefter zu beleuchten. Im Rahmen unseres Dialogfensters «Von der Tagesschau zu TikTok – Wie informieren sich junge Menschen heute?» möchten wir noch genauer in die Köpfe der jungen Menschen blicken. Dabei versuchen wir, nah an den Lebensrealitäten der Menschen zu bleiben. Um die gewonnenen Erkenntnisse in den gesellschaftlichen Resonanzraum zurückzutragen, nutzen wir verschiedene Kommunikationskanäle – etwa unseren Blog, die Website der SRG Deutschschweiz und weitere Plattformen. Was sich für die jungen Leute im Resonanzraum als wichtig herauskristallisiert, werden wir an die relevanten Sendungsverantwortlichen und -machenden von SRF zurückspielen.

Text: SRG.D

Bild: depositphotos PhotoArtDesign ; SRG.D/Mirco Rederlechner

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