Entwicklung

5 Fragen an Joana Büchler, Leiterin Ressort Entwicklung

  1. Die SRG Zentralschweiz wollte auch 2020 Veranstaltungen für alle öffnen und vor allem junge Menschen anziehen. Physisch konnten Corona bedingt keine Veranstaltungen stattfinden. Hat die SRG Zentralschweiz eine andere Art des Dialogs gefunden? Viele Veranstaltungen mussten in der Tat abgesagt werden, digitale Veranstaltungen boten aber spannende Möglichkeiten und viel Lern-Potential, das hat das Corona-Jahr sehr deutlich gemacht. Mit digitalen Anlässen oder Webinaren kann man sich standortunabhängig virtuell treffen – das sollten wir pandemieunabhängig nutzen, weil es Angebote einfach zugänglich macht und den Austausch gerade mit und unter ehrenamtlich Engagierter mit wenig Zeit- bzw. Reiseaufwand ermöglicht. Der letzte physische Anlass vor der Pandemie war der Public Value Workshop im März 2020. Gremienmitglieder aus allen Sektionen nahmen daran teil und brachten jeweils eine SRG-externe Person mit, um die Frage zu diskutieren, wie die Öffentlichkeit den Public Value der SRG wahrnimmt. Der Mix aus Workshops in den Regionalgesellschaften ergänzt mit einer öffentlichen Online-Umfrage ist auch für künftige Prozesse der SRG Zentralschweiz ein interessantes Format.
  2. Auf der anderen Seite stehst Du besonders eng mit SRF in Kontakt. SRF setzt neu auch auf digitale Begegnungen. Wie bindet sich die SRG Zentralschweiz bei dieser neuen Form des Dialogs ein? Mit dem Transformationsprojekt "SRF 2024" hat SRF viel vor und befindet sich in einem anspruchsvollen Prozess, um sich für eine digitale Zukunft zu rüsten. SRF will die Bevölkerung - insbesondere die jüngere - besser erreichen. Mit einem Fokus auf qualitativ hochstehenden Onlinejournalismus kann SRF Relevanz erzeugen und dort präsent sein, wo Medien primär konsumiert werden. SRF kann und soll in diesem Prozess mit der SRG auf eine starke Trägerorganisation zurückgreifen, die mit ihrer Vereinsstruktur fest in der Gesellschaft verankert ist. Wir setzen uns dafür ein, dass Unternehmen und Trägerschaft eng zusammenarbeiten – auch auf der lokalen Ebene. Der Einbezug des Publikums ist für den Service-public-Auftrag zentral. Mit der Digitalisierung ergeben Chancen, die auch wir als regionaler Trägerverein nutzen müssen, um jüngere Mitglieder anzusprechen und ihre Meinungen und Ideen zum medialen Service public abzuholen. Egal ob SRF oder SRG: Wir müssen beweglich bleiben und unsere vielfältigen Zielgruppen im Auge behalten und pflegen.
  3. Das Ressort Entwicklung ist - wie der Name sagt - am Puls der Weiterentwicklung von Angeboten und des Vereins: An welcher Art Veranstaltung wurde 2020 getüftelt? Dialog ist eine unserer zentralen Aufgaben. Hier wollen wir mit der SRG Zentralschweiz Akzente setzen und neue Formate entwickeln. Das haben wir uns mit den Mehrjahreszielen vorgenommen. Dialog mit unseren Sektionen und Mitgliedern, Dialog mit den Anspruchsgruppen, Dialog mit der Öffentlichkeit und auch mit dem SRF. Zum Tüfteln blieb 2020 leider kaum Zeit und Raum. Corona nicht nur die SRG sondern auch uns alle persönlich wie beruflich stark gefordert. Bereits 2020 sollte die Umsetzung der Mehrjahresziele beginnen, Corona hat uns hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gleichzeitig hat die Situation aber gezeigt, wie auch digitale Dialog-Formate erfolgreich sein können. Daran können wir anknüpfen. Die geplanten Formate reichen von kleinen, unkomplizierten Veranstaltungen wie dem SRG Lab bis hin zu grossen öffentlichen Anlässen und Workshops oder auch neuen Kommunikationsmitteln, damit alle bestens informiert bleiben.
  4. Was sind die Pläne für 2021? Neben dem Dialog steht 2021 im Zeichen der Diversität. Die SRG als Trägerschaft ist in ihrem Kern auf Vielfalt ausgerichtet, wir sorgen für die Verankerung des medialen Service Public in der Gesellschaft und müssen mit unseren Aktivitäten versuchen ein möglichst breites, diverses Publikum zu erreichen. Wie schaffen wir das und was bedeutet Diversität überhaupt? Das werden wir Frühling 2021 mit Gremienmitgliedern aus allen Regionalgesellschaften der SRG Deutschschweiz an verschiedenen Webinaren diskutieren. Auf Zentralschweizer Ebene haben wir uns nächstes Jahr vorgenommen, alle Organe unter den Stichworten Entwicklung und Diversität zu analysieren. In den Gremien sollen mindestens die Herkunftskriterien Generationen, Geschlechter und berufliche Herkunft adäquat vertreten sein. Wir sind überzeugt, dass so die erforderlichen unterschiedlichen Blickwinkel in die Trägerschaft eingebunden werden können und auch zur Programmvielfalt beitragen.
  5. Magst Du lieber...

... Eine physische oder eine digitale Veranstaltung? Meine Sehnsucht nach physischen Veranstaltungen ist inzwischen sehr gross. Digitale Veranstaltungen haben ganz klar ihre Vorteile, aber die Mischung wird es in Zukunft ausmachen.

... Ein Podcast oder Liveradio? Podcasts. Auch wenn das Liveradio ein treuer Begleiter im Büro-Alltag ist.

... Filme auf Play Suisse oder Filme im TV-Programm? Auf Play Suisse gibt es viel zu entdecken, zum Beispiel super RTS-Produktionen und Serien, die man ohne Unterbruch durchschauen kann.