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Anpfiff für Ultra High Definition (UHD)

«SRF zwei UHD» heisst der temporäre Testkanal, über den SRG/SRF/tpc während der UEFA EURO 2016 erstmals ein 4K-Signal bereitstellen. Verbreitet werden die ultrascharfen Bilder von Swisscom TV und vielen Kabelnetzbetreibern*. Sie tragen auch die Kosten des Versuchsbetriebs.

Mit dem Anpfiff der UEFA Euro 2016 am 10. Juni 2016 starten SRG/SRF/tpc ins 4K-Zeitalter – zuerst mit einem befristeten Versuchsbetrieb. Für insgesamt acht Matches – das Eröffnungsspiel sowie sämtliche Spiele ab den Viertelfinals – übernimmt die SRG von der UEFA die 4K-Signale und strahlt sie über den Testkanal «SRF zwei UHD» aus. Für die Übertragung verwendet die SRG ausschliesslich gemietete Infrastrukturen. Die Kosten dafür tragen die Weiterverbreiter Swisscom TV und die beteiligten Kabelnetzbetreiber. «Eine Win-Win-Situation», erklärt Andreas Lattmann, tpc Chief Technology Officer. «Wir können das kostspielige Ultra-High-Definition-Video-Format kostenneutral in einem noch sehr frühen Stadium testen.» Wieso läuft der Versuchsbetrieb während der UEFA EURO 2016?
Andreas Lattmann: Grosse Sport-Events, wie die Fussball-EM sind immer Treiber für neue Übertragungs-Standards. Noch gibt es zwar wenig UHD-Inhalte. Doch Weiterverbreiter wie Swisscom TV haben bereits neue Empfangsboxen für hochauflösende UHD-Inhalte auf dem Markt. Und seit 2015 sind praktisch alle neuen Fernsehgeräte UHD-fähig. Geschätzte 50'000 bis 100'000 Konsumenten können hierzulande bereits UHD-Inhalte empfangen. Wieso fährt tpc mit SRF zwei UHD einen eigenen Testkanal hoch?
Weil sich der Schalter nicht einfach zwischen HD (1080i/25) und der achtmal höheren Bandbreite von UHD (12 Gigabit/s) umlegen lässt. Unsere gesamte Infrastruktur und Produktionskette ist auf HD ausgelegt. UHD können wir nicht verarbeiten. Die vierfach höhere Auflösung von 4K benötigt ungleich mehr IT-Power, schnellere Prozessoren zum Encodieren von Videos, leistungsfähigere Festplatten zum Speichern und schnellere Internetleitungen für die Übertragung der Signale. Sendet «SRF zwei UHD» sein gesamtes Programm in nativem 4K?
Nur wenn die acht erwähnten Fussball-Matches laufen, für die wir auf den UHD-Feed der UEFA umschalten. Die UEFA produziert diese mit einer parallelen 4K-Produktionskette als einen eigenen nativen 4K-Feed. Ansonsten zeigt «SRF zwei UHD» das hochgerechnete Vollprogramm von SRF zwei HD. Das gilt auch für die Programmelemente vor, nach und in den Pausen aller acht Matches.
Braucht es für SRF zwei UHD eine Konzession?
Ja, das BAKOM hat die Konzession für «SRF zwei UHD» im Rahmen eines technischen Versuchsbetriebs erteilt. Die entstehenden Kosten dürfen nicht durch Gebührengelder gedeckt werden, sondern müssen zu gleichen Teilen durch die Weiterverbreiter getragen werden. Geht SRF zwei UHD irgendwann in den Regelbetrieb?
In den nächsten zwei Jahren wird es sicher keinen strukturellen 4K-Betrieb geben. Allenfalls werden im Event-Bereich oder im Livestreaming weitere Tests stattfinden. Was braucht es, wenn ich Pogba, Griezmann & Co schon jetzt in 4K spielen sehen möchte?
Als Kunde eines Kabelnetzbetreibers* einen UHD-fähigen Fernseher mit einem DVB-C-Empfänger, der h.265 encodieren kann. Als Kunde von Swisscom TV-ebenfalls einen UHD-fähigen TV, mit HDMI 2.0 und DHCP 2.2, die neue TV-Box – und einen mindestens 40 Megabit-fähigen Hausanschluss. Was der Kunde unternehmen muss, um den Sender zu empfangen, hängt vom Kabelnetzbetreiber ab. *Liste der beteiligten Kabelnetzbetreiber
UHD und 4K
4K, auch UHD (Ultra High Definition) oder Ultra HD genannt, ist ein digitales High-Definition-Video-Format, das etwa der vierfachen statischen HDTV-Auflösung entspricht und die Nachfolgetechnologie von HD darstellt. Statt einer Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten zaubert die neuste TV-Generation 3840 x 2160 Punkte auf den Bildschirm. Die Detailschärfe wird verdoppelt, die Bilder sehen noch echter aus. 4K ist ein Kürzel für Viertausend (4 Kilo) und steht eigentlich für 4096 x 2160 Pixel. Weil der Unterschied zwischen beiden Formaten minim ist, werden beide Begriffe oft als Synonym verwendet.

Text: tpc/Ann-Katrin Frick

Bild: SRF

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