Bericht über Medienkonferenz des Komitees «Nein zum Sendeschluss» in der «Tagesschau am Mittag» beanstandet
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Mit Ihrer E-Mail vom 5. Januar 2018 beanstandeten Sie die „Tagesschau am Mittag“ (Fernsehen SRF) und dort den Beitrag über die Medienkonferenz des Komitees «Nein zum Sendeschluss» vom gleichen Tag.[1]
A. Sie begründeten Ihre Beanstandung wie folgt:
„Heute in der Tagesschau Mittag wurde von der Moderatorin erwähnt, dass die NoBillag Demokratiegefährdend sei. Das ist eine unhaltbare Aussage. Die Demokratie hat lange Zeit vor der Billag oder den TV funktioniert. Berichtigen sofort diese Manipulative Aussage und teilen dem SRF mit, nicht solche Lügen/Anmassungen/Zukunftsvoraussagen zu verbreiten in Ihrer Monopolstellung.“
B. Meine Antwort:
Ich verzichte darauf, Ihre Beanstandung zum Anlass eines eigentlichen Verfahrens zu machen, denn zu offensichtlich ist, dass Sie nicht genau hingehört haben. Die „Tagesschau“ berichtete heute über die Medienkonferenz des Komitees „Nein zum Sendeschluss“, das die „No-Billag“-Initiative bekämpft. Es ist normal, dass Radio und Fernsehen SRF über Medienkonferenzen von Abstimmungskomitees berichten, ebenso über die Medienkonferenz des Bundesrates im Vorfeld einer Abstimmung. Und das, was Sie aufgenommen haben, dass die „No-Billag“-Initiative demokratiegefährdend sei, war nicht eine Aussage der SRG, sondern eine Aussage des Komitees „Nein zum Sendeschluss“, und es gehört zur redlichen journalistischen Arbeit, dass Fernsehen SRF über eine solche zentrale Aussage berichtet. Die „Tagesschau“ hat sogar, was ungewöhnlich ist, einen Vertreter des „No-Billag“-Komitees zu den Argumenten des Gegenkomitees befragt. Ausgewogener hätte man also gar nicht berichten können. Und Ihnen empfehle ich, die „Tagesschau“ künftig etwas aufmerksamer zu verfolgen, bevor Sie SRF der Lüge bezichtigen.
[1] https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau-am-mittag/video/pressekonferenz-des-komitees-nein-zum-sendeschluss?id=412f23ec-273a-4300-9d5f-186ca06ed1d3
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