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5 Beispiele für SRG-Partnerschaften

Bereits bei seinem Amtsantritt vor rund einem halben Jahr hat der SRG-Generaldirektor Gilles Marchand Kooperationsprojekte angekündigt. Neben der langjährigen Zusammenarbeit mit der Schweizer Kulturbranche (Film, Musik, Literatur), mit Sportveranstaltern usw. will die SRG die Kooperation mit privaten Medienhäusern und Institutionen vertiefen. Eine Übersicht über fünf aktuelle Projekte.

1. Swiss Satellite Radio als Angebot

Die drei DAB-Sender Swiss Pop, Swiss Jazz und Swiss Classic sind heute unter anderem sehr beliebt, weil sie werbefrei und unmoderiert sind und sich ganz auf das Musikprogramm konzentrieren. Insbesondere der Anteil Schweizer Musik liegt bei hohen 50 Prozent je Sender. Der Erfolg hat sie bei privaten Anbietern allerdings in die Kritik gebracht. Die SRG hat deshalb alle möglichen Formen einer Partnerschaft mit der Privatradio-Branche signalisiert, sofern die Ausrichtung der Programme inklusive des hohen Anteiles an Schweizer Musik erhalten bleibt. Der Charakter von Swiss Pop, Swiss Jazz und Swiss Classic soll also erhalten bleiben.

2. Förderung von Medientechnologien

Die Schweiz ist dank ihrer Hochschulen und ihrer Unternehmen im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien ein weltweites Zentrum der Innovation. Sie verfügt zudem über einen dichten Markt für Printmedien sowie für audiovisuelle und digitale Medien. Vor diesem Hintergrund haben die EPFL, die SRG, Ringier und das Kooperationsnetzwerk Triangle Azur (Universitäten Lausanne, Neuenburg und Genf) eine Initiative für die Innovation bei Medien (Initiative for Media Innovation, IMI) ins Leben gerufen, die als Konsortium von Partnern aus dem öffentlichen und dem privaten Bereich tätig sein wird. Ziel ist die Förderung der Innovation in den Bereichen Medien- und Informationstechnologien. Dieses Kompetenzzentrum für Medieninnovation wird zunächst im Quartier de l'innovation auf dem Lausanner Campus der EPFL eingerichtet und erst in das neue Gebäude von RTS ganz in der Nähe umgesiedelt, wenn dieses bezugsbereit ist – voraussichtlich 2021/2022.

Zudem wird die SRG Förderpartnerin für den Aufbau eier neuen Professur und eines neuen Zentrums für Medientechnologie an der ETH Zürich. Mit den Medienhäusern NZZ, Ringier und Tamedia leistet die SRG damit einen Beitrag, um Praxis und Forschung im Bereich Medientechnologie näher zusammenzubringen und den technologischen Fortschritt für den Medienplatz Schweiz nutzbar zu machen. Die SRG unterstützt die Professur und das neue Zentrum der ETH mit einem Förderbeitrag von drei Millionen Franken.

3. Shared Content

Seit Oktober 2017 stellt die SRG Schweizer Medienunternehmen ausgewählte Online-Videoinhalte im Bereich News gratis zur Weiterverbreitung zur Verfügung. Die Beiträge werden über ein für alle interessierten Medienunternehmen zugängliches Onlineportal der SRG bereitgestellt. Die Medienhäuser sind unter Beachtung der Nutzungsbedingungen frei in der Kommerzialisierung der Videos. Angeboten werden publizierte Beiträge von SRF News und «Nouvo SRF». Zu den fast 40 Medientiteln, die bereits davon Gebrauch machen, gehören unter anderem «NZZ», «Blick», «Bluewin» und «Watson». Nach einem ähnlichen Modell will die SRG künftig den privaten Schweizer Medienanbietern ihre Archivinhalte zur Verfügung stellen.

4. «Swiss Radioplayer»

Die grösste Herausforderung für die Radiobranche ist die Auffindbarkeit der Programme im digitalen Zeitalter mit den vielen neuen Plattformen (Onlinedienste, Smartphone-Apps, Devices). Die SRG unterstützt deshalb mit dem «Swiss Radioplayer» eine Branchenlösung, die mit den drei Privatradioverbänden VSP, RRR und Unikom definiert werden soll. Der «Swiss Radioplayer» soll der Schweizer Radiobranche durch moderne Technik und Standards den Zugang in neue – auch sprachgesteuerte – Geräte sichern, unabhängig vom Verbreitungsvektor.

Durch eine standardisierte Metadatenbank wird die Hörerin, der Hörer bei der neuen, hybriden Gerätegeneration (UKW, DAB+ und IP/ Internetverbreitung) automatisch auf den verfügbaren Verbreitungsvektor geführt. Dies sichert der Branche und der Hörerschaft die einfache Auffindbarkeit ihrer Lieblingssender.

5. SRG-Nachrichten für Privatradios

Die SRG bietet eine unkomplizierte Übernahme ihrer Radionachrichten durch interessierte Privatradios an. So wurde im Herbst 2017 mit der Unikom, der Union nicht-kommerzorientierter Lokalradios, eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen. Als erstes konkretes Nachrichtenprojekt ist ein Abkommen zwischen der SRG und dem christlichen Verein Association Radio Réveil, der den DAB+-Radiosender Phare FM Romandie betreibt, unterzeichnet worden: Seit dem 21. Februar 2018 strahlt Phare FM Romandie stündlich die Radionachrichten von RTS komplett, unverändert und in voller Länge aus.

Text: SRG.D/LINK

Bild: SRF/Oscar Alessio

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