Moderatorin Tama Vakeesan am Spendentelefon beim Nationalen Solidaritätstag
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Glückskette lanciert Spendenaufruf für die Hilfe in Afghanistan

Die Machtübernahme in Afghanistan durch die Taliban hat Panik ausgelöst und bringt eine neue Welle von humanitären Bedürfnissen in das bereits angeschlagene Land. Die Glückskette ruft zu Spenden auf, um vor Ort und in den Nachbarländern, wo die am stärksten gefährdeten Menschen Zuflucht suchen, lebensnotwendige Hilfe zu leisten.

Nach der Machtübernahme durch die Taliban hat sich in ganz Afghanistan Panik breit gemacht: Flüchtende versuchen, den Flughafen zu verlassen, während Tausende von Menschen – vor allem Frauen – zu Hause bleiben und abwarten, was das neue Regime für sie bereithält. Mehr als 400 000 Afghaninnen und Afghanen waren vor dem Vormarsch der Taliban innerhalb des Landes, insbesondere in Kabul und Kandahar, geflohen und sind nun auf sich alleine gestellt und in Not. Alle Indikatoren stehen auf Rot: Aufgrund von Dürre, Kämpfen und der Coronavirus-Pandemie sind 9,1 Millionen Menschen von einer Hungersnot bedroht. Diese Zahl wird explodieren.

Einsatz der humanitären Hilfe

Angesichts der jahrzehntelangen Gewalt war Afghanistan schon immer ein schwieriges Land für die humanitäre Arbeit, welche Geduld und Vorsicht erfordert. Die Taliban wissen jedoch, dass sie nicht auf humanitäre Hilfe verzichten können und drängen – vorerst – darauf, diese Hilfe anlaufen zu lassen. Es ist jetzt von entscheidender Bedeutung, die Organisationen vor Ort zu unterstützen und ihre Programme zu verstärken, um der sich abzeichnenden humanitären Katastrophe entgegenzuwirken. Die Glückskette hat zwei Partner in Afghanistan – die Fondation Terre des hommes und Medair – welche die Ernährungs- und Gesundheitsversorgung (insbesondere angesichts von COVID-19) und Direkthilfe für die Bedürftigsten anbieten. Darüber hinaus kann die Glückskette ihre Partner und deren eigene Netzwerke, namentlich Ärzte ohne Grenzen und Helvetas sowie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) unterstützen.

«Die Partnerorganisationen der Glückskette können ihre humanitären Programme zur Bekämpfung der Hungersnot und des Zusammenbruchs der Gesundheitsversorgung angesichts der Notlage der Bevölkerung ausweiten. Wir stellen eine Million Franken aus unserem Nothilfefonds zur Verfügung und zählen bei unserem Spendenaufruf auf die Solidarität der Schweizer Bevölkerung, um einen wirklichen Unterschied machen zu können», sagt Ernst Lüber, Leiter Programme der Glückskette.

Zusätzlich zu dem grossen humanitären Bedarf im Land wird erwartet, dass die vom neuen Regime am meisten bedrohten Bevölkerungsgruppen, insbesondere gut ausgebildete Frauen, welche im Fokus der Taliban stehen, neue Fluchtwege suchen werden. Die Glückskette wird auch humanitäre Projekte in den Nachbarländern Afghanistans – zum Beispiel in Tadschikistan, Usbekistan und Pakistan – unterstützen, wenn die Flüchtlinge dort ankommen.

Spendenaufruf

Die ohnehin schon schwache Grundversorgung, wie etwa im Gesundheits- und Bildungswesen, ist vom Kollaps bedroht. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die humanitären Organisationen ihre Dienste ausbauen, insbesondere die medizinische Grundversorgung und die Verteilung von Nahrungsmitteln.

Angesichts der verzweifelten Lage, in der sich die Mehrheit der afghanischen Bevölkerung befindet, können Ihre Spenden dazu beitragen, dass nicht nur vor Ort, sondern auch in den Nachbarländern eine dem Ausmaß der Krise angemessene humanitäre Hilfe geleistet wird.

Spenden können direkt auf www.glueckskette.ch getätigt oder auf das Postkonto 10-15 000-6 mit dem Vermerk «Afghanistan» überwiesen werden.

Die Glückskette – der humanitäre Arm der SRG SSR

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Die Glückskette ist der Ausdruck der Solidarität der Schweizer Bevölkerung mit den Opfern von Naturkatastrophen, Konflikten und Menschen in Not in der Schweiz und im Ausland. Sie ist eine unabhängige, von der SRG SSR geschaffene Stiftung. Mit den von der Bevölkerung, Firmen, Kantone und Gemeinden anvertrauten Spenden kofinanziert die Glückskette Projekte ihrer 26 Schweizer Partnerhilfswerke im Ausland. In der Schweiz unterstützt die Glückskette Projekte für Menschen in Not.


Text: Glückskette

Bild: SRF/Oscar Alessio

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