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Die «Vier Kräfte» bei SRF – das Angebot im Fokus

Das neue Betriebsmodell von SRF, das «Vier-Kräfte-Modell», gibt vor, wie das Radio-, das TV- und das Online-Angebot entstehen. In dieser Kolumne erzählen Programmschaffende über ihre Arbeit mit den Kräften «Audience», «Inhalt», «Produktion/Technologie» und «Distribution». Dieses Mal mit Julian Wallace, Angebotsmanager SRF.

520 publizierte Angebote verteilt auf 66 Kanäle und sieben Gattungen von «Information» bis «Wissen und Bildung». Das ist der Stand des Portfolios bei SRF im März 2023. Zahlen, die unsere Vielfalt belegen. Und Zahlen, die wir so noch vor wenigen Jahren in dieser Qualität nicht hätten ausweisen können. Denn dass wir ein Team haben, das einen Gesamtüberblick über unser Angebot über alle Kanäle und Gattungen aufbaut, ist neu und ein Ergebnis von «SRF 2024». Der Bereich «Angebotsmanagement» fungiert seit SRF 2024 als Brücke zwischen allen «Vier Kräften» und bildet alle Inhalte einheitlich ab – von «Einstein» bis «Rendez-vous» oder vom YouTube-Kanal «SRF Impact» bis zur SRF Sport App.

Das Team behält den Service public in all seiner Vielfalt im Auge und koordiniert dessen gemeinsame Umsetzung im «Vier-Kräfte-Modell». Diese Zusammenarbeit ist sinnvoll und elementar für das Medienhaus SRF. Unser Angebot ist qualitativ hochstehend, muss aber auch in einem fragmentierten Medienmarkt gefunden werden: Die Distribution nimmt dabei eine immer wichtigere Rolle ein. Für SRF bedeutet dies: Wenn wir unsere Kräfte nicht bündeln und unser Angebot nicht gemeinsam konzipieren, dann verpuffen unsere besten Inhalte womöglich im Informationsüberfluss bei unserem Publikum.

In einem «Vier-Kräfte-Modell» bedeutet dies vor allem: Dialog. Ein typischer Tag des Angebotsmanagements ist damit gefüllt, die «Vier Kräfte» näher aneinander zu führen. Wir bringen Zielgruppenforscherinnen, Produzenten, Sendungsverantwortliche, Kanalmanagerinnen zusammen und besprechen den Erfolg beim Publikum, Rückmeldungen und notwendige Anpassungen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. In den letzten zwei Jahren wurden hierfür gemeinsame Strukturen geschaffen wie z. B. das Commissioning Board, in dem wir kollektiv neue Angebote verabschieden. Aber auch Angebotsprüfungen, in denen wir miteinander über Zielerreichung und Veränderungsbedarf sprechen.

Paradiesische Zustände im «Vier-Kräfte-Modell» also? Natürlich nicht – oder besser: noch nicht. Die hier skizzierte Angebotssteuerung ist nur ein Rahmen. Was diese Idee mit Leben füllt, sind unsere Angebote, die Menschen dahinter und deren Leidenschaft fürs SRF-Angebot. Veränderungen gemeinsam im «Vier-Kräfte-Modell» herzuleiten, bedarf einer grossen Menge von Verständnis, Fingerspitzengefühl und Vertrauen in die Idee und ihr Ziel. Dieses Vertrauen aufzubauen, ist ein Wachstumsprozess, der die nötige Zeit braucht und stets wieder ausgehandelt werden muss. Doch wie jeder Wachstumsprozess steht am Ende ein Fortschritt. Ein gereiftes Miteinander, in dem wir als Medienhaus Innovation zu unserem Alltag zählen und gelernt haben, darin Chancen für unser Angebot und unser Publikum zu erkennen.

Die Früchte dieser Arbeit sind bereits ersichtlich in Inhalten, die auf mehreren Vektoren ausgestrahlt werden. Sie sind ersichtlich in Weiterentwicklungen, die unsere Angebote für unser Publikum fit machen. Und sie sind darin ersichtlich, dass wir all diese Dinge gemeinsam entschieden haben und so im «Vier-Kräfte-Modell» gemeinsam SRF in die Zukunft bringen können.


Text: Julian Wallace

Bild: SRF

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