Unihockey-Spielerinnen im Zweikampf
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«Das Unihockey-Publikum ist 20 Jahre jünger als das anderer Sportarten»

Teil 2 der Serie «SRG und Hallensport»: Mit über 35‘000 Lizenzierten ist Unihockey die zweitgrösste Mannschaftsportart der Schweiz. Für den Geschäftsführer von Swiss Unihockey ist klar: Die Partnerschaft mit der SRG trägt massgeblich zur wachsenden Popularität der temporeichen Sportart bei.

Was war das für ein Fest! Als die Schweiz im November 2022 die Unihockey Weltmeisterschaft organisierte, war die Swiss Life Arena in Zürich mit 11'154 Zuschauenden wiederholt restlos ausverkauft. Und obwohl sich die Schweiz im Spiel um Platz 3 gegen Finnland geschlagen geben musste, überwiegen für Michael Zoss die positiven Erinnerungen an den bisher grössten Event der Schweizer Unihockey-Geschichte: «Noch heute profitieren wir stark von der WM», sagt der Geschäftsführer des Verbandes Swiss Unihockey.

Der Superfinal als Saisonhighlight

Dass das Interesse am Unihockey seit Jahren kontinuierlich steigt, liegt aber nicht nur an Grossveranstaltungen wie der Männer-WM 2022 in Zürich oder der Frauen-WM 2019 in Neuenburg. «Ein Schlüsselfaktor ist auch die wachsende TV-Präsenz», sagt Michael Zoss. Als exklusiver Broadcasting-Partner zeigen SRF und die weiteren sprachregionalen SRG-Sender nämlich ausgewählte Playoff-Spiele, Cup-Finals sowie die Superfinals im Unihockey. Der grosse Saisonhöhepunkt steht kurz bevor: Am 21. April findet in der BCF Arena in Fribourg der Unihockey-Superfinal statt. Bei den Männern kommts zum Duell zwischen den Siegern aus den Duellen Zug United gegen GC Zürich und SV Wiler-Ersigen gegen Floorball Thurgau. Bei den Frauen steht die Finalpaarung indes schon fest: Zug United trifft auf die Kloten-Dietlikon Jets. Nebst den rund 9000 Zuschauenden vor Ort werden die TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer im ganzen Land die Gelegenheit haben, die beiden Finalspiele live mitzuverfolgen.

Das Interesse geht über die Unihockey-Szene hinaus

Michael Zoss spielte selber während Jahren auf höchstem Niveau und bezeichnet sich als Vollblut-Unihockeyaner. Die Dynamik, die Geschwindigkeit, die Kreativität – das alles fasziniert ihn auch nach vielen Jahren noch an dem Sport. «Unihockey ist schneller als Eishockey, kreativer als Fussball – und es gibt mehr Goals als in beiden Sportarten.»

Für den Vertreter von Swiss Unihockey ist klar: «Events wie der Superfinal tragen massgeblich zur steigenden Popularität unseres Sports bei.» Gleichzeitig ist er überzeugt, dass auch die SRG von der Partnerschaft profitiert: «Unser Publikum ist im Schnitt 20 Jahre jünger als das anderer Sportarten. Das macht die Übertragungen auch für Sponsoren interessant.» Zahlreiche Rückmeldungen hätten zudem gezeigt, dass das Interesse weit über die Unihockey-Szene hinausgehe.

«Wir schmücken die Hallen mit grossem Aufwand aus.»

Michael Zoss, Geschäftsführer des Verbandes Swiss Unihockey.

Natürlich freut sich der 47-Jährige über die jüngste Entwicklung «seiner» Sportart. Eine wichtige Rolle spiele dabei die Tatsache, dass Unihockey im Turnunterricht im ganzen Land verbreitet und beliebt sei. Als Leistungs- und Profisport sei Unihockey jedoch lange unter dem Radar geblieben. «Diese Entwicklung konnten wir in den vergangenen Jahren korrigieren.» Und das eben auch dank der zunehmenden TV-Präsenz.

Zwischen Turnhallen-Mief und Top-Event

Über die Partnerschaft mit SRF weiss Zoss nur Gutes zu berichten. «Die Qualität der Produktionen und die Art und Weise, wie die TV-Spiele aufbereitet werden, entspricht allerhöchster Qualität.» Gleichzeitig geben sich auch die Vereine grosse Mühe, dass die TV-Spiele möglichst attraktiv daherkommen. «Wir schmücken die Hallen mit grossem Aufwand aus.» Apropos Hallen: Sie sind ­– wie auch für die anderen Hallensportarten ­– das Sorgenkind von Swiss Unihockey. Mit Ausnahme der topmodernen AXA Arena in Winterthur, in welcher der HC Rychenberg seine Matches austrägt, spielt ein Grossteil der NLA-Clubs noch immer in Turnhallen. «Das ist ein Problem», sagt Michael Zoss. Er ist sich sicher: «Bessere Spielstätten machen alles besser. Das Zuschauerinteresse wächst, die Attraktivität für Sponsorings steigt, das Medieninteresse wird grösser.» Genau deshalb will der Verband in den kommenden Jahren seinen Fokus unter anderem auf die Infrastruktur legen.

«Sport Panorama» vom 07.04.2024: Unihockey-Clubs investieren in bessere Infrastruktur – auch für die TV-Berichterstattung.

Sollten es dereinst noch mehr Arenen wie jene des HC Rychenberg geben, ist es durchaus möglich, dass der Unihockeysport in der Schweiz sich auch in Zukunft positiv weiterentwickelt. «Aktuell liegen wir im internationalen Vergleich hinter Schweden, Finnland und Tschechien auf Rang 4», sagt Michael Zoss. «Unser Ziel ist es, mittelfristig auf Rang 1 oder 2 vorzustossen.» Da hilft auch das laufend wachsende Publikum.

Michael Zoss, Geschäftsführer Swiss Unihockey.

Zur Person

Michael Zoss leitet seit knapp neun Jahren die Geschäftsstelle und somit den operativen Bereich von swiss unihockey. Er ist zudem das Bindeglied zum Zentralvorstand, zu Sponsoren und Partnern des Verbandes sowie zum internationalen Verband IFF. Weitere Infos: www.swissunihockey.ch


Ausstrahlung Superfinals Unihockey:

  • Frauen: Sonntag, 21. April 2024 ab 11.35 Uhr, SRF 2, im Webstream und auf der SRF Sport App
  • Männer: Sonntag, 21. April 2024 ab 15.05 Uhr, SRF 2, im Webstream und auf der SRF Sport App

Text: SRG.D/Daniel Schriber

Bild: zVg

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