War SRF-Bericht zum Geburtstag von Channing Tatum zu anzüglich?

Der Film «Magic Mike» eroberte 2012 weltweit die Kinos. In diesem Frühling feierte der Hauptdarsteller Channing Tatum seinen 45. Geburtstag. Einen Webbeitrag von SRF Kultur über den Schauspieler wurde im Nachgang aber beanstandet. Der Grund: Die vielen anstössigen Szenen aus dem Erfolgsfilm im Beitrag seien sexistisch.

Darum geht es in der beanstandeten Sendung

Ein Webvideo von SRF Kultur befasst sich anlässlich seines 45. Geburtstags mit dem Schauspieler Channing Tatum und dessen Werdegang. Der US-Amerikaner war bereits in den 00er-Jahren als Model und Schauspieler tätig, 2012 erlangte er mit dem Film «Magic Mike» Weltruhm. Der Film basiert auf den Erinnerungen Tatums, der als Teenager im Rotlichtmilieu tätig war. Der Hauptdarsteller hatte den Kassenschlager, bei dem Steven Soderbergh Regie führte, zudem mitproduziert.

Was wird beanstandet?

Ein Beanstander störte sich an den im Beitrag gezeigten Ausschnitten aus dem Film «Magic Mike». Die «eindeutig pornografischen Bildsequenzen» hätten ihn irritiert. Der SRF-Beitrag stelle den Schauspieler als Sex- und Lustobjekt dar. Dadurch sei der Beitrag sexistisch, als Mann fühle er sich in seiner Würde verletzt, so der Beanstander.

Was sagt die Ombudsstelle?

Die Ombudsstelle zeigt zunächst Verständnis dafür, dass der Beitrag auf Zuschauer:innen subjektiv irritierend wirken könne. Diese persönliche Betroffenheit reiche aber nicht für eine medienrechtliche Rüge. Der Beitrag über Channing Tatum, einen prominenten, weltweit erfolgreichen Schauspieler, sei anlässlich dessen Geburtstags gerechtfertigt. Und auch die Ausschnitte aus dem Film «Magic Mike» seien zulässig, da der Film zentral sei für sowohl die Karriere als auch die öffentliche Wahrnehmung des Schauspielers. Da der Film zudem autobiografische Bezüge zu Tatums Leben aufweise, sei die vertiefte Auseinandersetzung mit «Magic Mike» nachvollziehbar. Die beanstandeten sexualisierten Darstellungen seien wohl freizügig, aber nicht explizit pornografisch. Der SRF-Beitrag setze zudem nicht vorrangig auf sexualisierte Darstellungen – und wo verwendet, werden sie journalistisch eingeordnet.

Text: SRG.D/pz

Bild: REUTERS/Hollie Adams (Bearbeitung SRG.D)

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