Vier Sprachen, ein Land: Warum Vielfalt starke Medien braucht
Mehrsprachigkeit ist Teil der Schweizer Identität – und doch eine Herausforderung für Gesellschaft, Politik und Medien. Welchen Beitrag leistet die SRG zu mehr Zusammenhalt im Land?
Die Vielsprachigkeit gehört schon immer zur Schweiz, sie ist eine der wichtigsten Aspekte unseres Landes. Doch sie führt immer auch wieder zu Herausforderungen: Wie verbunden sind wir wirklich mit dem Tessin, wenn kaum jemand Italienisch lernt in der Schule? Warum stimmt die Westschweiz so oft anders als die Deutschschweiz bei Volksabstimmungen? Und wie bekommt Rätoromanisch Sichtbarkeit in unserer Gesellschaft, sodass die Sprache nicht langsam verloren geht?
Der mediale Service public nimmt hier eine wichtige Rolle ein. Beispielsweise durch das mediale Angebot in der rätoromanischen Schweiz. In unserer Webreportage sprechen Flavio Bundi, Chefredaktor RTR und Andrea Gabriel, Vizesekretär Lia Rumantscha, über die Herausforderungen für die kleine Sprachgemeinschaft im Bergkanton und die Relevanz des medialen Angebots.
Und die SRG verbindet auch die Landesteile mit Sondersendungen, beispielsweise im Rahmen der nationalen Austauschwoche. In dem Rahmen tauschen RTS und SRF ihre Nachrichtenmoderation zur Hauptsendezeit 19.30 Uhr aus. Im letzten Jahr präsentierte «Tagesschau»-Moderator Michael Rauchenstein dem Westschweizer Publikum die Tagesaktualitäten, RTS-Kollegin Fanny Zürcher war für das Deutschschweizer Publikum zu sehen. Eine kleine Aktion mit grosser Wirkung, sagt Michael Rauchenstein im Nachhinein: «Wenn man eine ‹Tagesschau› in einer anderen Sprache sieht, glaube ich, lernt das Publikum, dass unter anderem die Themensetzung anders ist. Wir haben beispielsweise einen starken Fokus auf Deutschland, das hätten die Westschweizer Kolleg:innen nicht gemacht.»