Die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen UBI hat Beschwerden gegen drei Publikationen von Schweizer Radio und Fernsehen SRF abgewiesen. Das Publikum konnte sich zu diesen jeweils eine eigene Meinung bilden. Gutgeheissen hat die UBI dagegen eine Beschwerde gegen einen Nachrichtenbeitrag von Radio Télévision Suisse RTS.

Mehrere Beanstandungen vermissten im «Echo der Zeit» den Kontext zu einer Aussage über die von Israel angestrebte «Auswanderung» der Bevölkerung des Gaza-Streifens. Wurde hier ein Euphemismus unkritisch übernommen? Nein, stellt die Ombudsstelle klar – das «Echo» ordnete ein und machte deutlich, was mit diesem Begriff eigentlich gemeint ist.

Ein Beanstander kritisiert das «Echo der Zeit» vom 24. April 2025 über geplante Grabfelder für Musliminnen und Muslime in Weinfelden als einseitig und nicht sachgerecht. Die Ombudsleute sehen das Sachgerechtigkeitsgebot verletzt.

Zwei Beanstander kritisieren die «Comedymänner» vom 27. März 2025. Sie beklagen den Wortwitz «Espenmöse» für das Frauenfussball-Stadion «Espenmoos» als sexistisch, beleidigend und herabwürdigend. Die Ombudsleute geben ihnen recht.

«Kassensturz» berichtete, wie die Autobranche sich für eine Anpassung der Regelung von CO2-Zielwerten für Neuwagen einsetzte, welche seit diesem Jahr gelten. Daraufhin ging eine Beanstandung bei der Ombudsstelle ein. Diese Ombudsstelle stellt aber keine Verstösse gegen das Programmrecht fest.

Die Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz schafft gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ombudsfrau Esther Girsberger schreibt in ihrem Beitrag, dass die Schlichtungsstelle nicht nur die Beanstandungen prüfe, man kläre das Publikum auch über die journalistische Arbeit auf.

514 Beanstanderinnen und Beanstander kritisieren «Late Night Switzerland» vom 13. April 2025 als antimuslimisch und menschenverachtend. Es werde ein Zusammenhang zwischen einer jungen Muslimin und Terrorismus hergestellt. Die Ombudsleute sehen Grundrechte verletzt.

Zwei Beiträge von Radio SRF 3 thematisierten schlüpfrige Songs am diesjährigen ESC. Zwei Beanstandende sehen Verstösse gegen die Sachgerechtigkeit, das Diskriminierungsverbot, die Menschenwürde sowie den Jugendschutz. Die Ombudsleute differenzieren.

Eine Reportage, die in die Lebenswelt einer rechtsextremen Gruppierung eintaucht: Bietet SRF so eine Plattform für politische Extrempositionen? 62 Beanstandungen gingen ein als Reaktion auf einen «rec.»-Beitrag über die «Junge Tat».

Die Ombudsstelle verzeichnete mehrere Beanstandungen zur «Tagesschau» vom 22. Februar 2025. Die Beanstander:innen monierten vor allem die Einschätzung eines Bundeshauskorrespondenten zum SP-Positionspapier zur Inklusion. Die Ombudsleute unterstützen die Beanstandungen.

Der «Kassensturz» deckte in einem Beitrag das grobfahrlässigem Verhalten einer Vermögensverwaltungsfirma auf. Die Sendung wurde daraufhin beanstandet. Der Vorwurf: Die Branche werde als Ganzes in Verruf gebracht. Die Ombudsstelle sieht aber keine Fehlleistung seitens SRF.

Auch wenn es die Kritikerinnen und Kritiker nicht wahrhaben wollen: Die SRF-Berichterstattung über den Nahost-Krieg im Jahr 2024 war gründlich, beleuchtete fast alle Facetten und war grossmehrheitlich ausgewogen. Ein Viertel der 852 materiell behandelten Beanstandungen im Jahr 2024 betrafen das Thema Nahost.

Die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen UBI hat die unterlassene Berichterstattung von SRF über ein wichtiges Ereignis als programmrechtswidrig beurteilt. Die Beschwerden gegen zwei Beiträge der Sendung "Rundschau" über die Prügelattacke von mehreren Männern gegen eine Frau hat sie in einem Fall gutgeheissen, im anderen abgewiesen.

Der «Energie Club Schweiz» beanstandet den «DOK» vom 12. Dezember 2024 über Atomstrom als unsachlich und voreingenommen. Die Ombudsleute können dieser Einschätzung nicht folgen.

Vier Beanstander sehen in «Wer wohnt wo?» vom 28. Dezember 2024 Schleichwerbung und «Vetterliwirtschaft». Die Ombudsleute können die Beanstandungen nicht unterstützen.

Die Audiosendung «Passage» thematisierte am 13. Dezember 2024 den Wandel bei grossen Stadtfriedhöfen. Ein Zürcher Quartierverein beanstandet Teile der Sendung als tendenziös und fehlerhaft. Die Ombudsleute unterstützen die Beanstandung nicht.

Der Theologe Jonathan Gardy kritisiert in der Samstagssendung der Schweizer Landeskirchen die Sparpläne des Bundes in der Entwicklungshilfe bei gleichzeitigem Ausbau der Armeeausgaben. Verschiedene Beanstandungen monieren daraufhin: Eine politisch so einseitige Positionierung in einem christlichen Sendegefäss sei unsachgemäss.

Elon Musks provozierte im Rahmen der Amtseinführung Donald Trumps mit einer Geste, die mit dem Hitlergruss oder dem römischen Gruss in Verbindung gebracht werden kann. Das Bild ging um die Welt. Auch SRF berichtete darüber – mit einer deplatzierten Bildzeile.

18 Personen beanstandeten einen SRF-News-Artikel vom 19. Januar 2025 über den Austausch von Geiseln und Gefangenen zwischen Israel und der Hamas als einseitig und falsch. Die Ombudsleute unterstützen die Beanstandungen nicht, die Fake News ins Feld führen.

Seit Monaten ist Donald Trump praktisch täglich in den Medien präsent. Drei SRF-Beiträge über ihn wurden seit seiner Wahl am 6. November bei der Ombudsstelle beanstandet. In allen drei Fällen wird SRF vorgeworfen, einseitig zuungunsten Trumps zu berichten. Die Ombudsstelle unterstützt aber nur einen Teil der Kritik.