Digitalisierung – wo will die SRG hin?

Wo steht die SRG heute punkto Digitalisierung? Und wie will sie die Ziele der Unternehmens- und Angebotsstrategie 2019–2020 zum Thema Digitalisierung erreichen? Eine Übersicht.

Ob bei der Musik, im Archiv oder im Programm – der digitale Wandel ist in den verschiedensten Bereichen der SRG zu spüren. Dabei soll anhand folgender Beispiele gezeigt werden, wie das Unternehmen aktuell auf die Digitalisierung reagiert.

Dataland

Der Themenabend der SRG zur digitalen Zukunft hat im vergangenen Jahr anhand von Kurzreportagen von SRF, RSI, RTS und RTR sowie Liveschaltungen in die jeweiligen, anderen Sprachregionen den aktuellen Stand der Digitalisierung in der Schweiz aufgezeigt.

Archive

Digitale Absicherung von 55 Jahren Fernsehgeschichte. 

Swiss Radioplayer

Durch diese 2018 von drei Schweizer Privatradioverbänden gemeinsam mit der SRG lancierten Internetplattform können Hörer*innen auf fast alle Schweizer Radioprogramme zugreifen. Das Ziel ist es, Radiohören in allen Unterhaltungstechnologien und auf allen Endgeräten einfach zu machen, damit die Schweizer Radiosender und ihre Inhalte zu jedem Zeitpunkt und überall einfach gefunden und in bestmöglicher Qualität gehört werden können.

Musikplattform Mx3.ch

Neu können alle Schweizer Radios auf diese Onlinemusikdienst-Datenbank der SRG zugreifen. Diese Öffnung unterstreicht das Bestreben der SRG nach einem kompletten digitalen Angebot. Dazu Samuel Vuillermoz, Leiter mx3.ch: «Nach der Lancierung der ‹Swiss Radioplayer›-App 2018 machen wir jetzt einen weiteren Schritt in Richtung Audio-Revolution.»

Eigene Onlineplattformen und Social Media

Junge Menschen konsumieren Medieninhalte heute vorwiegend online – auf dem Smartphone oder auf dem Tablet. Die SRG verbreitet ihre Angebote deshalb nicht nur linear, sondern auch auf ihren Onlineplattformen und auf Social Media. «Unser Publikum ist auf ­Youtube zu Hause. Darum haben wir uns bei ‹Nr. 47› bewusst dafür entschieden, die Leute nicht zu uns zu holen, sondern mit der Serie zu ihnen zu gehen.» Adrian Spring, Autor und Produzent der SRF-Webserie «Nr.47».

Fernsehempfang via Internet

Über die Websites, die sozialen Medien und die mobilen Apps der einzelnen SRG-Fernsehprogramme sind die Inhalte der SRG verfügbar. Verschiedene Anbieter bringen die Programme der SRG über Software-Player auf den Bildschirm. Zusätzlich ergänzen Podcasts und Live-Event-Streams in HD von SRF, RTS, RSI und RTR das lineare Angebot.

SRG-Hackdays

Der SRG-eigene «Hackathon» im Rahmen der Hackdays zielt darauf ab, Ideen, Prototypen und Projekte im digitalen Bereich zu entwickeln und diese wenn möglich in einer Unternehmenseinheit umzusetzen.

Hackdays 2019 – Die Menschen hinter den Maschinen

Digitalisierung: die Ziele der SRG

«Wir streben in fünf Jahren eine Ausgewogenheit zwischen digitalem Angebot und Broadcast an. Unser Ziel tönt simpel, aber die Herausforderungen, denen sich die SRG gegenübersieht, sind enorm. Wir sind seit 88 Jahren vor allem stark im Broadcast. Da erscheint die non-lineare digitale Zukunft nicht nur vielversprechend. Da zählt kein Blick zurück auf eine goldene Vergangenheit, sondern es braucht viel Veränderung: im Angebot, in den Strukturen und in den Köpfen. Wir haben Lust auf diesen Wandel. Und am besten geht das vernetzt im Austausch. Der Digitaltag bietet eine perfekte Plattform zur offenen und ehrlichen Diskussion. Zahlreiche inspirierende Momente sind inklusive. Und das diesjährige Motto ‹lifelong learning› ist ja auch wie gemacht für uns als veränderungsbereite 88-Jährige.»
Bakel Walden, Direktor Angebot und Entwicklung SRG, gegenüber persoenlich.com am 02.09.2019.

Modernisierung von Radio und Fernsehen

Die SRG garantiert eine fast hunderprozentige Versorgung der Haushalte in der Schweiz. Im Hinblick auf die digitale Zukunft von Radio und Fernsehen treibt die SRG die Modernisierung beider Medien kontinuierlich voran. Weitere Informationen dazu finden sich in der Übersicht Programmverbreitung.

HbbTV

HbbTV stellt den Ersatz des Teletextes dar, da die die technologischen Rahmenbedingungen für den Erhalt des Teletextes ab 2022 nicht mehr weitergeführt werden. HbbTV ist ein offener und internationaler Standard für die Signalisierung, Übertragung und Ausführung von interaktiven Applikationen für Empfangsgeräte, die sowohl über einen Decoder für digitales Fernsehen als auch über einen Zugang zum Internet verfügen.

Digitale, non-lineare Plattform für SRG-Inhalte

«2020 lanciert die SRG eine Plattform, die unsere Eigenproduktionen nicht mehr nach Sprachregion, sondern nach Thema und mit Untertiteln anbietet. Das wird unser Angebot erheblich bereichern. [...] Konkret bedeutet dies: Wenn wir morgen eine Serie für RTS produzieren, wird diese synchronisiert, damit sie sofort auch für RSI und SRF verfügbar ist und umgekehrt. Wir wollen im Bereich Fiktion regelmässig Eigenproduktionen realisieren, synchronisiert für die TV-Ausstrahlung und synchronisiert oder mit Untertiteln für das Video-on-Demand-Angebot.»
SRG-Direktor Gilles Marchand gegenüber Culture en Jeu am 31.05.2019, Original auf Französisch.

«Die SRG hat ja bereits eine Catch-up-Plattform, wo Nutzer das lineare Programm im Nachhinein schauen können. Zusätzlich werden wir eine weitere Plattform lancieren, die noch besser für den mobilen und interregionalen Gebrauch ausgelegt ist und Dok-Serien, Filme und Serien beinhaltet. Dazu werden wir schweizweit eine gemeinsame Infrastruktur bauen. Im Jahr 2020 wollen wir mit einer ersten Version live gehen können.»
Bakel Walden, Direktor Angebot und Entwicklung SRG, gegenüber persoenlich.com am 10.02.2019.

Audio-Bereich

Gemeinsam mit der Schweizer Radiobranche engagiert sich die SRG für eine Ablösung der analogen Radioverbreitung über UKW durch die digitale Verbreitungstechnologie DAB+ bis spätestens Ende 2024.

«Ich bin überzeugt, dass die nächste grosse digitale Welle das Audio-Angebot erfassen wird. Es wird eine mächtige Welle sein, so wie die, die vor rund fünfzehn Jahren den Videobereich ergriffen hat. In der Schweiz ist die lineare Nutzung der Radioprogramme rückläufig. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter der Hörerschaft tendenziell. Die Lösung besteht zweifelsohne darin, unsere traditionellen Angebotsflüsse, die zu DAB+ wechseln, mit Audio à la carte zu ergänzen. Dafür werden wir eine echte Strategie für Podcast-First-Angebote entwickeln. Die Sprachsteuerung wird sich durchsetzen. Unsere mediale Gesellschaft wird vom Taktilen (Smartphones) abkommen und zum Verbalen (Smart Speaker) wechseln.»
SRG-Direktor Gilles Marchand anlässlich der Eröffnung der Radiodays Europe an der ETHL in Lausanne am 01.04.2019, Original auf Englisch.

Login Allianz

Am letzten Swiss Media Forum vor einem Jahr in Luzern, wurde von den grossen Schweizer Verlagen gemeinsam die Initiative für eine Login-Allianz lanciert. Die SRG ist Partnerin dieser Allianz. Ziel ist es, Werbegelder nicht zu Google, Facebook und Co. fliessen zu lassen, sondern in der Schweizer Medienbranche zu behalten. blick.ch und persoenlich.com berichten darüber.

Text: SRG SSR

Bild: SRG SSR

Kommentar

Leider konnte dein Kommentar nicht verarbeitet werden. Bitte versuche es später nochmals.

Ihr Kommentar wurde erfolgreich gespeichert und wird nach der Freigabe durch SRG Deutschschweiz hier veröffentlicht

Weitere Neuigkeiten