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Ertragsrückgänge und Kostensenkungen prägen das Jahr 2019 der SRG

Die SRG schliesst das Jahr 2019 wie angekündigt mit einem negativen Unternehmensergebnis von 22,2 Millionen Franken ab. Die Plafonierung des Gebührenanteils für die SRG sowie der starke Rückgang der Werbeeinnahmen konnten durch eine deutliche Reduktion der Ausgaben zwar kompensiert werden. Die damit verbundenen Restrukturierungskosten belasten aber das Unternehmensergebnis.

Die SRG blickt erneut auf ein ereignisreiches Jahr zurück. 2019 stand programmlich im Zeichen von Grossproduktionen wie den eidgenössischen Parlamentswahlen, dem Schwing- und Älplerfest in Zug oder der Fête des Vignerons in Vevey. Neue Staffeln der Serien «Wilder» und «Quartier des banques» wurden gedreht. Und weitere Serien wie «Helvetica» und «Frieden» sowie mehrere Filme zur Schweizer Zeitgeschichte wurden von der SRG koproduziert.

2019 war auch ein Jahr der Transformation des Unternehmens mit zahlreichen Projekten wie der Integration von TPC bei SRF per 1. Januar 2020, die Vorarbeiten zur Integration der zentralen Informatikdienste bei SWISS TXT (ebenfalls per 1. Januar 2020) sowie der Entwicklung des Projektes «Campus» in der Westschweiz. Im vergangenen Jahr wurde die Zahl der Kooperationen mit privaten Medienhäusern weiter intensiviert und der «Pacte de l’audiovisuel» zur Förderung der Schweizer Filmproduktion erneuert. 2019 stand aber auch im Zeichen der Umsetzung massiver Kostensenkungen.

Plafonierter Anteil an der Medienabgabe

Am 18. Oktober 2017 hatte der Bundesrat den Anteil der SRG an der Medienabgabe per 2019 bei 1,2 Milliarden Franken plafoniert. 2017 lag dieser Abgabeanteil noch bei rund 1,25 Milliarden Franken. Eine Reduktion also um 50 Millionen Franken. Nach Berücksichtigung der Mehrwertsteuer führte dies 2019 zu einem Ertrag von insgesamt 1,18 Milliarden Franken für die SRG aus der Medienabgabe.

Die Situation am Werbemarkt entwickelte sich im vergangenen Jahr weiterhin unerfreulich. Der Werbeertrag reduzierte sich 2019 um weitere 23,1 Millionen Franken. Gleichzeitig fragmentiert sich die Mediennutzung weiter und die A-la-carte-Nutzung des Programms ist der linearen Werbeform nicht förderlich. Zudem akzentuiert sich der Trend der Verlagerung von Werbebudgets vom linearen Fernsehen zu den internationalen Digital-Plattformen.

Umsetzung Reform- und Reinvestitionsplan

Die SRG hatte bereits am 4. März 2018 auf die veränderten Rahmenbedingungen reagiert und einen Reform- und Reinvestitionsplan im Umfang von 100 Millionen Franken lanciert. Im Herbst 2019 musste diese Sparvorgabe aufgrund der weiter rückläufigen Werbeeinnahmen um 50 Millionen auf neu 150 Millionen Franken ausgeweitet werden. Dank der raschen Umsetzung konnten die Kosten mit diversen einschneidenden Massnahmen in allen Unternehmenseinheiten vor allem im Bereich von Distribution, Technik und Immobilien bereits im Jahr 2019 um insgesamt 60 Millionen Franken gesenkt werden. Darunter fällt auch, dass die SRG im vergangenen Jahr auf generelle Lohnmassnahmen verzichtete, was eine Einsparung von 8,4 Millionen Franken ermöglichte. Unternehmensweit wurde 2019 der Personalbestand (Stichtagswerte) um 74 Vollzeitstellen reduziert – dies mehrheitlich über natürliche Abgänge.

Transformation geht weiter

Die Transformation des Unternehmens geht im laufenden Jahr weiter. Die SRG muss sich den veränderten Marktverhältnissen und Nutzungsgewohnheiten weiter anpassen unter Beachtung eines immer enger werdenden Finanzrahmens. Und die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise werden die Situation noch schwieriger machen. 2019 beliefen sich die Restrukturierungskosten auf 36,2 Millionen Franken. Diese Kosten belasten die Jahresrechnung zusätzlich und haben gemeinsam mit den erwähnten Faktoren zu einem negativen Unternehmensergebnis geführt.

Der Geschäftsbericht wird nun im Zirkularverfahren den Mitgliedern der Delegiertenversammlung zur Genehmigung zugestellt. Am 29. April 2020 wird dieser auf der Webseite der SRG publiziert.


Text: SRG SSR

Bild: SRG SSR

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