Ein Jugendlicher zündet sich einen Joint an.
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«DOK»: Jung und bekifft – Was Cannabis auslösen kann

Sie finden es immer und überall. Obwohl es illegal ist. Seit Jahren belegen Schweizer Jugendliche europaweit einen Spitzenplatz im Cannabis-Konsum. Im «DOK»-Film von Monica Suter gewähren Jugendliche ungeschönte Einblicke in eine Welt zwischen Rausch und Risiko.

Sie wollen ihr Bewusstsein erweitern, in ihre eigene Welt abtauchen, sich vergnügen. Martin, Sven, Till und Lea. Sie alle haben mit 14 oder 15 Jahren ihren ersten Joint geraucht, wie viele andere Jugendliche auch. Egal, ob sie in der Stadt oder auf dem Land aufwachsen. Cannabis ist die meistkonsumierte illegale Substanz in der Schweiz. Minderjährige beziehen den Stoff über Freunde, auf der Gasse, bestellen ihn via Smartphone. Die meisten Jugendlichen haben den Konsum im Griff. Sie konsumieren experimentell oder gelegentlich, im Freundeskreis. Cannabis ist ein Jugendphänomen.

Weil der Konsum jedoch verboten und stigmatisiert ist, geschieht er meist im Verborgenen, ohne Einfluss von Erziehenden. Die meisten Jugendlichen haben zwar eine Ahnung von möglichen Risiken. Die Suchtprävention klärt auf, die Polizei ahndet. Doch der Reiz ist stärker. Bei einem Teil der Konsumierenden führt der Cannabiskonsum zu sozialen und gesundheitlichen Problemen. Jungs sind davon eher betroffen als Mädchen. Sie konsumieren auch häufiger als Mädchen.

Unter den negativen Auswirkungen sind Verlust von Antrieb und Motivation die am meisten verbreiteten. Keine Lust auf gar nichts, ausser aufs Kiffen – und das anfängliche Vergnügen verkehrt sich ins Gegenteil. Sven zum Beispiel fällt tief. Erst als sein Leben nur noch aus Konsum besteht, tritt er abgemagert und orientierungslos in eine auf Cannabis-Entzug spezialisierte Institution ein. Dank professioneller Hilfe, viel Geduld und Zuversicht findet er nach und nach wieder in ein normales Leben zurück, holt auf, was er in den Jahren des Konsums verpasst hat. Mit 21 ist eine Lehrstelle in Sichtweite.

Till dagegen erlebt keinen schleichenden, sondern einen kurzen, aber heftigen Verlauf. Der Gymnasiast kifft mit Freunden. Eine Zeitlang ist es lustig, doch plötzlich wird der Konsum zum Alptraum. Till beginnt unter einer Depersonalisierung zu leiden, ausgelöst durch intensiven Cannabiskonsum. Der Jugendliche fühlt sich ausserhalb seines Körpers, fremd, ferngesteuert, nicht als sich selbst. Erst mit psychiatrischer Hilfe erfasst er das Geschehene und muss erkennen, dass Kiffen für ihn fortan keine Option mehr ist. Dafür bleiben auch die bedrohlichen Erlebnisse aus.

Heftig trifft es Martin. Cannabis löst bei ihm eine Psychose aus. Martin konsumiert während Jahren intensiv. Warnzeichen deutet er nicht richtig. Bis Halluzinationen und Wahnvorstellungen auftreten, eine Einweisung in die psychiatrische Klinik notwendig wird. Erst im Nachhinein kann er die Vorboten der Psychose interpretieren. Heute weiss er, er hat eine Veranlagung zur Psychose. Auf seinen erlernten Beruf möchte er nicht mehr zurück. Die Suche nach einem neuen Weg ist mit viel Geduld verbunden.

Im Film gewähren drei Jugendliche und ihre Freundinnen und Freunde «DOK»-Autorin Monica Suter schonungslose Einblicke in eine Welt, die Erwachsenen weitgehend verborgen bleibt.

«Einstein»: Teenies im Drogenrausch

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Im Anschluss an den «DOK»-Film widmet sich «Einstein» den Risiken des Drogenkonsums bei Teenagern.

Es gibt keine verlässlichen Zahlen, aber Jugendliche dröhnen sich gehäuft mit neuen synthetischen Drogen und Medikamentencocktails zu. Der Risiken sind sie sich oft nicht bewusst. «Einstein» zeigt, wie Expertinnen diesem gefährlichen Trend begegnen und spricht mit Teenagern über ihre Drogenexzesse. Kathrin Hönegger moderiert die Sendung.


Ausstrahlung: Donnerstag, 15. April 2021, 20.05 Uhr, SRF 1


Text: SRF

Bild: SRF

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