Eine Frau übersetzt vor einer Kamera in Gebärdensprache
SRG Deutschschweiz News

Verbesserter Zugang für Menschen mit Sinnesbehinderung

Die SRG erneuert mit sieben Verbänden die Vereinbarung für Leistungen zugunsten Menschen mit Sinnesbehinderung. Darin wird geregelt, welche Sendungen untertitelt, welche Inhalte transkribiert oder gebärdet werden. Das Ziel ist, die Leistungen der SRG weiter auszubauen und den Zugang zu ihren Angeboten für die Betroffenen zu verbessern. Die Vereinbarung tritt am 1. Januar 2023 in Kraft und gilt bis 2027.

Die neue Vereinbarung für Leistungen zugunsten sinnesbehinderter Menschen ersetzt die aktuell gültige Vereinbarung vom 4. September 2017, die Ende 2022 abläuft. Die SRG will die Bedürfnisse sinnesbehinderter Menschen künftig noch besser abdecken und ihnen den Zugang zu audiovisuellen Inhalten noch stärker erleichtern.

Folgende Neuerungen sind in der Vereinbarung 2023–2027 festgehalten:

  • Heute untertitelt die SRG 80 Prozent ihres linearen Fernsehangebots. Neu strebt sie an, bis 2027 alle im Fernsehen ausgestrahlten redaktionellen Sendungen zu untertiteln.
  • Im Online-Angebot steigert die SRG ebenfalls den Anteil an untertitelten Sendungen. Dabei ist der Grad der Steigerung massgeblich von der Entwicklung automatisierter Systeme mit genügender Qualität abhängig.
  • An Sendungen mit Gebärdensprache werden bereits heute mindestens 1000 Stunden Erstausstrahlungen angeboten. Geplant ist, bis 2027 auf 1300 Stunden zu kommen. Priorität bei den neuen Sendungen haben politische Inhalte und Inhalte für Kinder und Jugendliche.
  • Auch bei Sendungen mit Audiodeskription ist ein Ausbau vorgesehen: Diese sollen von heute über 1200 Stunden bis im Jahr 2027 auf 2000 Stunden substanziell erweitert werden. Die SRG verpflichtet sich, Inhalte mit Audiodeskription einzukaufen und auszustrahlen, sofern dies aus wirtschaftlicher, logistischer und qualitativer Sicht sinnvoll ist.
  • Der barrierefreie Zugang zu Websites und Apps wird kontinuierlich verbessert, neue Plattformen werden durchgehend barrierefrei entwickelt.
  • Verbesserung der Zusammenarbeit: Gemeinsam mit den Verbänden schafft die SRG neu Fachgruppen, in denen qualitative Aspekte der Leistungen diskutiert, technische Neuerungen und Möglichkeiten analysiert und Betroffene direkt miteinbezogen werden sollen.

Die Verbände und die SRG treffen sich einmal jährlich, um die Umsetzung der Vereinbarung zu begleiten, zu überprüfen und allenfalls zu optimieren. Das Radio- und Fernsehgesetz von 2006 (RTVG) und die entsprechende Verordnung von 2007 (RTVV) regeln die gesetzlichen Grundlagen für das Programmangebot. Die SRG übertrifft mit ihren Leistungen zugunsten der Sinnesbehinderten bereits heute die Vorgaben des Regulators.

SRG-Generaldirektor Gilles Marchand ist die Inklusion von sinnesbehinderten Menschen gerade im audiovisuellen Bereich ein grosses Anliegen: «Für uns als Service-public-Unternehmen ist es wichtig, dass unsere Inhalte für alle Menschen immer besser zugänglich werden. Aus diesem Grund bauen wir unseren heute bereits sehr guten Leistungsumfang etappenweise weiter aus und treiben auch die technologischen Entwicklungen in diesem Bereich mit Engagement voran.»

Die Partnerverbände

Akkordion-Box aufklappen Akkordion-Box zuklappen

Text: SRG SSR

Bild: SRF/Oscar Alessio

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

Bild von Die SRG SSR lanciert das Pilotprojekt «dialog»

Die SRG SSR lanciert das Pilotprojekt «dialog»

Was interessiert Schweizerinnen und Schweizer? Was bewegt sie, was freut sie, was macht ihnen Angst? Die SRG lanciert unter dem Namen «dialog» ein Pilotprojekt, das via digitale Plattformen Schweizer:innen in allen vier Sprachregionen und auch im Ausland dazu abholen will.

Weiterlesen

Bild von SRF baut barrierefreies Angebot aus

SRF baut barrierefreies Angebot aus

SRF baut im kommenden Jahr das barrierefreie Angebot weiter aus: Ab Januar respektive Mai werden «SRF Börse» und «Gesichter und Geschichten» in Gebärdensprache ausgestrahlt. Ebenfalls ab Januar sind «Gredig direkt» und «Sternstunde Religion» untertitelt sowie die «SRF bi de Lüt»-Reihen am Freitagabend audiodeskribiert verfügbar.

Weiterlesen

Bild von Henriette Engbersen übernimmt Bereichsleitung Public Value der SRG

Henriette Engbersen übernimmt Bereichsleitung Public Value der SRG

Die frühere Grossbritannien- und Irland-Korrespondentin von SRF und heutige Partnerin bei einer Beratungsfirma in Zürich, Henriette Engbersen, kommt zur SRG: Sie übernimmt per Februar 2023 die Bereichsleitung Public Value.

Weiterlesen

Teilen Sie uns Ihre Meinung mit (bitte beachten Sie die Netiquette und Rechtliches)

Lade Kommentare...

Kommentarfunktion deaktiviert

Uns ist es wichtig, Kommentare möglichst schnell zu sichten und freizugeben. Deshalb ist das Kommentieren bei älteren Artikeln und Sendungen nicht mehr möglich.