«#SRFglobal»: Kosovo in der Dauerkrise
Barrikaden, Schiessereien, Truppenaufmärsche: Kosovo schlittert von einer Krise in die nächste. Der Konflikt mit Serbien und auch innerhalb des Landes ist verzwickt. Droht dem jüngsten Land Europas ein neuer blutiger Krieg? Oder sind die jüngsten Friedensinitiativen Erfolg versprechend? Sebastian Ramspeck moderiert die Sendung.
In wenigen Tagen feiert Kosovo, das jüngste Land Europas, seinen 15. Geburtstag. Der kleine Binnenstaat mit nicht einmal zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern entstand als Ergebnis eines der brutalsten Konflikte in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Konflikt von damals ist aktueller denn je. Die Beziehung zum Nachbarland Serbien ist schwer belastet, denn die serbische Regierung anerkennt Kosovo nicht als unabhängigen Staat.
Fragil ist auch das Verhältnis zwischen der albanisch-sprachigen Bevölkerungsmehrheit und der serbisch-sprachigen Minderheit. Zwischen den beiden Gruppen verläuft ein tiefer Graben, immer wieder kommt es zu Schikanen und Gewalt. Dabei machen die meist muslimischen Albanerinnen und Albaner etwa 92 Prozent der Bevölkerung aus, die mehrheitlich christlich-orthodoxen Serbinnen und Serben ungefähr sechs Prozent.
Dazu kommt, dass die Arbeitslosigkeit hoch ist und es viele – vor allem junge und hochqualifizierte – Kosovarinnen und Kosovaren ins Ausland zieht. Kann das Land einen Ausweg aus dieser Negativspirale finden? Und ist eine Lösung im Kosovo-Konflikt absehbar?
Diese und weitere Fragen bespricht Moderator Sebastian Ramspeck mit der Kosovo- und Balkan-Expertin Marie-Janine Calic von der Universität München und dem Politologen Florian Bieber von der Universität Graz. In Kosovo fühlt SRF-Korrespondent Peter Balzli den Puls für «#SRFglobal» auf der Strasse.
Ausstrahlung: Donnerstag, 2. Februar 2023, 22.25 Uhr, SRF 1
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