Symbolbild: Gebäude des SRF-Studios Leutschenbach
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ARD, ORF und SRF vereinbaren Koproduktionen im Wert von 140 Millionen Euro

Deutschsprachige Sender wollen noch enger kooperieren: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, ARD, ORF und SRF, wollen in Zukunft noch intensiver genre- und länderübergreifend für das Publikum zusammenarbeiten. Das Gesamtvolumen der gemeinsam produzierten Sendungen bzw. Pilotierungen beläuft sich jährlich auf rund 140 Millionen Euro.

Schon seit vielen Jahrzehnten gibt es zahlreiche hochwertige Produktionen, die von ARD-Anstalten, ORF und SRF gemeinsam hergestellt und in den jeweiligen Genres inhaltlich weiterentwickelt wurden, darunter Erfolgsformate wie «Verstehen Sie Spass?», die traditionelle «Silvester Show» oder «Klein gegen Gross» im Bereich Unterhaltung sowie die «Tatort»-, «Steirer»- und «Wien»-Krimi-Reihen als ebenso beliebte wie spannende fiktionale Premiumproduktionen. Nun soll die bestehende Zusammenarbeit auch bei Serien und Mehrteilern, den aufwändig ausgestatteten Tier- und Naturfilmen sowie Formaten im Bereich Kultur und Wissen ausgeweitet werden.

Im Rahmen einer gemeinsamen Koproduktionstagung in München wurde hierzu eine Bestandsaufnahme der bereits verabredeten bi- und trilateralen Koproduktionen vorgenommen, darüber hinaus werden zahlreiche weitere Programmprojekte für die kommenden Jahre geprüft. Gastgeber der Tagung waren der Bayerische Rundfunk und die ARD-Programmdirektion.

Mehr Zusammenarbeit in den deutschsprachigen Ländern

Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin: «Ich freue mich sehr über die Ergebnisse unserer Koproduktionsgespräche. Wir werden unsere bereits bestehenden Kooperationen auf alle Programmgenres ausweiten. In Zeiten knapper werdender Ressourcen und der internationalen Konkurrenz im Digitalen ist die Intensivierung dieser Partnerschaft im gemeinsamen Sprach- und Kulturraum von besonderer Bedeutung.»

Nathalie Wappler, Direktorin SRF: «Wir haben in allen drei Ländern mit ähnlichen medialen und politischen Herausforderungen zu kämpfen. Die öffentlichen Medienhäuser stehen unter Druck. Umso sinnstiftender ist es, unsere Zusammenarbeit zu intensivieren, Potenziale auszuschöpfen und voneinander zu lernen. Ich freue mich sehr – es ist ein Mehrwert für uns und das Publikum in Deutschland, Österreich und der Schweiz.»

Stefanie Groiss-Horowitz, Programmdirektorin ORF: «Gerade in Zeiten globaler Medienmärkte mit internationalen Playern ist es von grundlegender Bedeutung, dass wir öffentlich-rechtlichen Sender eng zusammenarbeiten. Die Koproduktionsgespräche sind ein wichtiger Schritt, um unsere Kräfte und Stärken zu bündeln und gemeinsam auf allen Ausspielwegen und für alle Zielgruppen originäres Programm anzubieten. Es freut mich sehr, dass wir unsere Kooperation damit weiterentwickeln und intensivieren konnten.»

Die Koproduktionen in der Übersicht:

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Fiktion

Als trilaterales Serienprojekt kommt 2024 die achtteilige Coming-of-Age-Drama-Serie «School of Champions» in Sender und Mediatheken, sowie bereits im Weihnachtsprogramm 2023 die sechsteilige History-Serie «Davos» (Degeto / SRF). Ausserdem freuen sich die beteiligten Sender auf die Serie «Kafka» (alle ARD-Rundfunkanstalten / ORF) und die zweite Staffel der Fernsehserie «Tage, die es nicht gab» (ORF / Degeto / SWR / WDR / MDR / BR / NDR / RB).

Aktuell im Dreh befindet sich der ARD-Degeto/ORF-True-Crime-Thriller: «Du kriegst mich nicht» (Arbeitstitel). Bis 31. August 2023 konnten sich zudem Produktionsfirmen aus dem deutschen Sprachraum für den neuen, gemeinsamen «KINO- & TV-PREIS» für eine Komödie über die komplexen Beziehungen zwischen Schweizerinnen, Österreichern und Deutschen bewerben. Die Gewinner werden im Herbst 2023 im Rahmen des Filmfests Hamburg und des Zurich Film Festivals verkündet.

Unterhaltung

Nachdem ARD, ORF und SRF anlässlich des Eurovision Song Contest im vergangenen Mai erstmals bei dem von Moderatorin Barbara Schöneberger aus Liverpool präsentierten Countdown (mit Aftershow) kooperierten, ist das Format auch für 2024 für eine zeitgleiche Ausstrahlung optioniert. Fortgesetzt werden sollen zudem die erfolgreichen Schlager- / Showabende von Moderator Florian Silbereisen sowie die Starnacht am Wörthersee. Im Hörfunk wird der deutschsprachige Kabarett-Oscar, der Salzburger Stier, auch 2024 gemeinsam produziert und ausgestrahlt.

Kultur

Die vor allem bei Dokumentationen und Konzertübertragungen sowie der gemeinsamen Produktion des täglichen 3sat-Magazins «Kulturzeit» bereits bewährte und erfolgreiche Zusammenarbeit soll kontinuierlich ausgebaut und mit neuen Formaten intensiviert werden. In Prüfung sind unter anderem Projekte zum Themenbereich Klima und Kultur sowie – in Kombination aus Fiktion und Wirklichkeit – ein spannender Mehrteiler über Künstlerszenen und Kunstfälschungen.

Wissen

Im Bereich Wissen kooperieren ARD (und ZDF), ORF und SRF bereits seit vielen Jahren – neben der Kulturzeit – auch beim einzigen wochentags produzierten Wissensmagazin nano. Eine weitere Kooperation etwa im Kontext der neuen Doku-Reihe «ARD Wissen» ist in Prüfung.

Dokumentationen

Welche persönlichen Opfer und Strapazen junge Studierende auf sich nehmen, um zur Wirtschaftselite von morgen zu gehören, ist Gegenstand des Dokumentarfilms «The Driven Ones» (SWR /SRF), der zunächst im Kino Premiere haben wird. Fünf Studentinnen und Studenten des Masterstudiengangs Strategie & Management der Universität St. Gallen werden mit der Kamera begleitet.

Das Dokumentarfilmprojekt «Die Spaltung der Welt» (SWR/ORF) porträtiert die Nachkriegs-Schicksale von sechs Charakteren aus Frankreich, Deutschland, Israel und der Sowjetunion und deren Lebensweg in eine ungewisse Zukunft, geprägt von Ängsten, Sehnsüchten und Träumen (Ausstrahlung 2024). Im Segment Tier- und Naturfilm wird die Zusammenarbeit bei ca. 30 Produktionen (Federführungen WDR/ NDR/ BR/ MDR/ ORF) fortgesetzt, unter anderem mit sechs weiteren Folgen der «A year on Planet Earth»-Reihe.


Text: SRF

Bild: SRF/Roberto Crevatin

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