SRF-Talentförderung: Hier spielt die Musik!

2022 und 2023 hat SRF abteilungsübergreifende Gattungsstrategien fürs Angebot entwickelt. Darin werden die Grundsätze der Unternehmensstrategie «SRF 2024» konkretisiert. In dieser Kolumne erzählen Strategiemacherinnen und -macher bis Ende Jahr, was die Gattungsstrategien verändern. In der vorliegenden Ausgabe erläutert Theresa Beyer, Co-Leiterin des multimedialen Teams Musik bei SRF Kultur, wie SRF Musiktalente genreübergreifend fördert und so für die Schweizer Musikszene ein wichtiges Sprungbrett darstellt. Mit der Gattungsstrategie Musik wird diese tragende Rolle nun abteilungsübergreifend verankert.

«Mein grösstes Dankeschön geht ans SRF. Wenn sie diesen Job nicht machen würden, wären wir alle nicht da und hätten keine Gelegenheit gehabt, unseren Traum zu verwirklichen.» Diesen Satz sagte der Singer-Songwriter Marius Bear, nachdem er 2019 an den Swiss Music Awards zum «SRF 3 Best Talent»-Jahressieger gekürt worden war. «Alle», das sind nationale Musikgrössen wie Steff la Cheffe, Lo & Leduc oder Nemo. Sie stehen während seiner Dankesrede hinter ihm auf der Bühne und nicken zustimmend. Der Job, den Marius Bear hier meint: die SRF-Talentförderung, ein wichtiger Pfeiler der in der Konzession verankerten Musikförderung.

Auch Nemo gehört in die Reihe der «Best Talent»-Jahressiegenden. Nemos erster Auftritt im SRF-Universum aber war am legendären «SRF Bounce Cypher», dem wichtigsten Schweizer Live-Rap-Event. Das war 2016, Nemo war da 16 Jahre alt. Das Video der Rap-Performance ging viral. Acht Jahre später vertritt Nemo die Schweiz am Eurovision Song Contest (ESC) – und holt die Trophäe.

Auf diese kontinuierliche und nachhaltige Talentförderung zielt auch die Gattungsstrategie Musik ab. Die unterschiedlichen Efforts in den Abteilungen sollen künftig besser gebündelt werden, damit das Publikum auch stärker wahrnimmt, wie aktiv SRF das Schweizer Musikschaffen fördert und mitgestaltet. In allen Genres. Auch in der Volksmusik spürt SRF aussergewöhnliche Nachwuchstalente auf. Eine von ihnen ist die Jodlerin Arlette Wismer. 2013 gewann sie den Folklore-Nachwuchswettbewerb in der Samstagabend-Show «Viva Volksmusik». Heute ist die 25-Jährige in der Volksmusikszene etabliert. Und auch SRF ist sie treu geblieben: Sie tritt in Shows wie «Happy Day» auf und fühlt in ihrem eigenen Webformat, «Wismer gfallt», der vielseitigen Schweizer Volksmusik auf den Zahn. In dieser Rolle ist sie gewissermassen selbst zum Talent-Scout geworden.

Für einen Karriere-Push in den Bereichen Klassik und Jazz braucht es andere Hebel. Hier gilt es zum Beispiel, mit Musikhochschulen und Wettbewerben zusammenzuarbeiten und eine Plattform zu bieten, wie das nur SRF kann: Die Musik von Nachwuchstalenten professionell aufnehmen und senden, sie journalistisch begleiten und einem grossen Publikum vorstellen – so geschehen letzten August am Wettbewerb Eurovision Young Musicians, dem kleinen Bruder des ESC für klassische Musik. Dafür hat eine Jury den 20-jährigen Eufonisten Valerian Alfaré ausgewählt und ihn nach Norwegen an die grosse Finalshow geschickt. Nach der Fernsehausstrahlung bekam er Anfragen von Orchestern und Veranstaltern. Und er ist seiner Vision ein Stück näher gekommen: «Ich konnte ein breites Publikum für mein Instrument begeistern, dem in der Klassik eher ungewöhnlichen Eufonium.»

SRF hat Valerian Alfaré auch mit Nemo zusammengebracht, damit er sich vor der Finalshow Tipps abholen kann: «Damit es mit der Bühnenperformance funktioniert, versetze dich in den Moment hinein, in dem der Song entstanden ist», empfiehlt Nemo dem fünf Jahre jüngeren Valerian Alfaré. Er ist nun auch Teil der SRF-Talentfamilie. Und diese wächst und wächst und wird weiterhin Stars von morgen hervorbringen.

Das Magazin für Mitglieder

Dieser Text erschien zuerst im «LINK», dem Magazin für alle Deutschschweizer Mitglieder der SRG. Sie interessieren sich für die Entwicklungen in der Schweizer Medienlandschaft, in der SRG und deren Unternehmenseinheiten? Mit «LINK» erhalten Sie fünf Mal jährlich spannende Beiträge zu den Entwicklungen im Journalismus, über den medialen Service public und die Menschen dahinter.

Jetzt anmelden

Text: Theresa Beyer

Bild: zVg;SRF/Noëlle Guidon

Welches Musiktalent haben Sie dank SRF in den letzten Jahren entdeckt? Schreiben Sie es in die Kommentare!

Kommentar

Kommentarfunktion deaktiviert

Uns ist es wichtig, Kommentare möglichst schnell zu sichten und freizugeben. Deshalb ist das Kommentieren bei älteren Artikeln und Sendungen nicht mehr möglich.

Weitere Neuigkeiten