«SRF 4.0»: Nächste Spar- und Personalmassnahmen

Um das Sparvolumen für das Jahr 2026 zu erreichen, setzt SRF wie angekündigt weitere Sparmassnahmen um – insbesondere in Produktion und Technologie. Dies führt zu einem unternehmensweiten Sparpaket von rund 12 Millionen Franken und zum Abbau von 66 Vollzeitstellen. Der Stellenabbau ist vorbehältlich der Resultate aus dem anstehenden Konsultationsverfahren. Weitergehende Organisationsveränderungen folgen bis Ende Jahr – in Einklang mit dem nationalen Transformationsprojekt «Enavant SRG SSR».
Im kommenden Jahr reduziert sich der Finanzrahmen von SRF um weitere rund 20 Millionen Franken. Hauptgründe dafür sind die deutliche Reduktion des Teuerungsausgleichs auf die Medienabgabe durch den Bund, weiterhin rückläufige kommerzielle Einnahmen sowie das steigende Preisniveau. Deshalb hatte SRF bereits im Februar ein Sparpaket in der Höhe von rund 8 Millionen Franken ausgelöst mit Massnahmen insbesondere im Angebot (siehe Medienmitteilung vom 6. Februar 2025).
Um ein ausgeglichenes Budget sicherzustellen, sind bis Ende Jahr weitere Einsparungen in der Höhe von rund 12 Millionen Franken und ein Abbau von 66 Vollzeitstellen im gesamten Unternehmen nötig. Diese wurden in den vergangenen Monaten im strategischen Unternehmensprojekt «SRF 4.0» erarbeitet und stehen im Einklang mit dem Transformationsprojekt «Enavant SRG SSR» (siehe Medienmitteilung der SRG SSR vom 30. Juni 2025). Das Programmangebot ist von den erneuten Einsparungen nicht direkt tangiert.
Bei der Bekanntgabe der Massnahmen an die Mitarbeitenden betonte SRF-Direktorin Nathalie Wappler: «SRF und die gesamte SRG befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel. Die zunehmend digitale Mediennutzung und die veränderten finanziellen Rahmenbedingungen lassen uns keine andere Wahl, als den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Leider ist damit ein weiterer Stellenabbau verbunden. Dass wir uns erneut von geschätzten Kolleginnen und Kollegen trennen müssen, ist schwierig, aber unumgänglich.» Für die betroffenen Mitarbeitenden kommt der Sozialplan der SRG zum Einsatz.
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Jetzt Mitglied werdenReduktion in Produktion und Technologie
Im Auftrag der Geschäftsleitung hat das interdisziplinäre Projektteam von «SRF 4.0» zur Erarbeitung der Spar- und Personalmassnahmen insbesondere die Abteilungen Produktion und Technologie analysiert. Ein Schwerpunkt lag auf den Studioflächen am Standort Zürich Leutschenbach: Dabei sind Einsparungen durch die Stilllegung einzelner Studios und Regien, eine Reduktion des geplanten Investitionsvolumens sowie durch eine bessere Auslastung der verbleibenden Infrastruktur und eine Optimierung der Abläufe möglich.
Zudem verzichtet SRF auf weitere Leistungen in der Ausstattung, beispielsweise beim Bau und in der Gestaltung von Studiodekors oder beim Unterhalt von Produktionsmitteln und Immobilien. In den Abteilungen Produktion und Technologie sind Effizienzgewinne möglich über eine Optimierung der Zusammenarbeit und eine Konsolidierung von Führungsfunktionen. Wo möglich, werden Aufgaben gebündelt und Doppelspurigkeiten aufgelöst. Eine Reduktion gibt es auch bei verschiedenen Serviceleistungen, unter anderem in der digitalen Produktentwicklung und bei den Immobilien.
Um das Sparziel für 2026 zu erreichen, erhalten alle Abteilungen von SRF zusätzliche Sparvorgaben. Die damit verbundenen Spar- und Personalmassnahmen werden in den kommenden Wochen in den Abteilungen erarbeitet.
Restriktive Wiederbesetzung bei Vakanzen
Der Stellenabbau ist vorbehältlich des Konsultationsverfahrens. Um die Anzahl Entlassungen möglichst gering zu halten, werden freie Stellen nach Kündigungen oder Pensionierungen ab sofort nur bei hoher betrieblicher Dringlichkeit wiederbesetzt. Dazu Direktorin Nathalie Wappler: «Der finanzielle Druck auf SRF wird weiter steigen. Gleichzeitig ist es für uns als Medienunternehmen unumgänglich, den Transformationsprozess konsequent voranzutreiben. Diese Herausforderungen meistern wir nur gemeinsam – dazu gehört, dass alle Teams und Abteilungen ihren Beitrag an die Sparmassnahmen leisten müssen.»
Organisationsveränderungen in Vorbereitung
Mit dem schweizweiten Transformationsprojekt «Enavant SRG SSR» verändert sich die Gesamtorganisation der SRG und damit auch jene von SRF in den kommenden Jahren erheblich. So werden beispielsweise die Funktionsbereiche HR, Finanzen und Technologie/IT künftig national zusammengefasst. Auch SRF hat in den vergangenen Monaten umfangreiche Organisationsveränderungen und eine Verkleinerung der Geschäftsleitung vorbereitet. Diese werden in einem nächsten Schritt im Detail mit «Enavant SRG SSR» abgeglichen und umgesetzt. Dazu gehört auch die Zusammenlegung der heute noch getrennten Chefredaktionen per Januar 2026.
Wie Nathalie Wappler ausführte, ist künftig eine enge Abstimmung der Organisation von SRF mit «Enavant SRG SSR» entscheidend: «Verschiedene Supportleistungen wie HR, Finanzen oder IT werden künftig SRG-weit gebündelt. Bereits jetzt ist klar, dass wir dadurch bei SRF die Organisation in diesen Bereichen vereinfachen können. Die detaillierte Ausarbeitung dieser und weiterer Anpassungen in der Organisation haben wir jedoch bewusst zurückgestellt, bis das neue Modell für die ganze SRG weiter konkretisiert wurde.»
Bis im Herbst soll die neue Zusammensetzung der Geschäftsleitung von SRF feststehen.