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Medien im Umbruch: Direkte Demokratie in Gefahr?

Die traditionellen Strukturen der Medienlandschaft befinden sich im Umbruch: Die technischen Entwicklungen ermöglichen einen Zugang zu einem grenzüberschreitenden Angebot, die klassischen Kanäle erodieren, der finanzielle Druck steigt. Eine neue Veranstaltungsreihe der Universität Bern geht Fragen der zukünftigen politischen Informationsvermittlung nach.

Die Schweiz ist eine Willensnation. In kaum einem anderen Staat gibt es so weitreichende Mitbestimmungsrechte des Volkes wie in der Schweiz. Unsere direkte Demokratie ist auf ein hochstehendes, unabhängiges und weit gefächertes journalistisches Angebot angewiesen. Denn kritische Medien, die Überblick verschaffen und die relevanten Themen bearbeiten, sind in der direkten Demokratie von konstitutiver Bedeutung. Sie prägen mit ihrer politischen Berichterstattung massgeblich die Informations- und Meinungspluralität.

Die traditionellen Strukturen der (schweizerischen) Medienlandschaft befinden sich im Umbruch. Die Verfügbarkeit breitbandiger Internetzugänge für jedermann verändert die Medien- und Informationsnutzung tiefgreifend. Wichtige Treiber sind die technischen Möglichkeiten, der finanzielle Druck, der Zugang zu einem grenzüberschreitenden Angebot und eine neue Konsumentengeneration. Die klassischen Kanäle erodieren. Onlineangebote und neue Medien ergänzen und ersetzen immer häufiger die Funktionen der traditionellen Medien. Die Nutzerinnen und Nutzer informieren sich zunehmend über verschiedene, individuell gewählte Plattformen. Guter Journalismus hat es schwer. Private Verleger suchen aus finanziellen Überlegungen neue Geschäftsmodelle. Die Diskussion um den Service public läuft.

Angesichts der skizzierten Veränderungen stellt sich die Frage nach dem heutigen Stand und den Zukunftsperspektiven. Wie kann in der heutigen und künftigen Medienlandschaft sichergestellt werden, dass Bürgerinnen und Bürger sich fundiert über politische Fragen informieren und sich dazu eine Meinung bilden können? Welchen Informationsjournalismus will die Öffentlichkeit? Welchen Journalismus produzieren und verantworten die Medienmacher? Können die Schweizer Medien ihren Auftrag der politischen Informationsvermittlung auch in der Zukunft erfüllen? Und zu welchem Preis?

Die Veranstaltungsreihe umreisst und interpretiert die aktuellen Trends aus verschiedenen Blickwinkeln, wirft Fragen auf und diskutiert Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine fundierte politische Information auch in der Zukunft.


Die Veranstaltungsreihe des Forums für Universität und Gesellschaft im Überblick

Einführung
Freitag, 21. Oktober 2016 (abends)
Mit Moritz Leuenberger.

Schwerpunkt 1: Medienlandschaft im Umbruch
Samstag, 29. Oktober 2016 (1. Tageshälfte)
Mit alt Ständerat Hans Lauri, Prof. Silke Adam (Uni Bern), Prof. Mark Eisenegger (fög), Res Strehle (MAZ), Roger de Weck (SRG).

Schwerpunkt 2: Politische Kommunikation in der direkten Demokratie
Samstag, 12. November 2016 (1. Tageshälfte)
Mit Prof. Pierre Tschannen (Uni Bern), Patrick Feuz («Der Bund»), Martin Baltisser (ehem. Generalsekretär SVP).

Schwerpunkt 3: Welche Medien braucht die direkte Demokratie?
Samstag, 26. November 2016 (1. Tageshälfte)
Mit Hanspeter Lebrument (Somedia), Ladina Heimgartner (RTR), Philipp Metzger (BAKOM), Prof. Silke Adam und Prof. em. Wolf Linder (beide Uni Bern)

Moderation der Veranstaltungen: Cristina Leutwiler, Politologin und ehem. Journalistin «Tages-Anzeiger»

Alle Veranstaltungen finden an der Universität Bern, UniS, Raum A0003 (im Erdgeschoss), Schanzeneckstrasse 1, Bern, statt.

Das ganze Programm:

Hier geht es zur Website des Projekts


Text: Forum für Universität und Gesellschaft, Universität Bern

Bild: Forum für Universität und Gesellschaft, Universität Bern

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