
«Die Klagemauern der Schweizer Medien»
Die Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz feiert 2017 ihr 25-jähriges Bestehen. Anlässlich des verstrichenen Vierteljahrhunderts erscheint unter der Leitung des für SRF zuständigen Ombudsmannes Roger Blum «Die Klagemauern der Schweizer Medien», ein handliches Übersichtswerk über Geschichte, Zweck sowie den ideengeschichtlichen Unterbau der Ombudsstellen in drei Sprachen.
Die Beiträge wurden von verschiedensten Medienschaffenden und Ombudsleuten der SRG und privaten Unternehmen erstellt und beleuchten unter anderem, wie unterschiedlich die Beanstandungen sind, welche medienethischen Grundprinzipien den Stellen als Kompass dienen und wozu so eine Ombudsstelle eigentlich gut ist:
Durch die Arbeit der Ombudsleute wird das Bewusstsein der Medienschaffenden für die Bedenken der Öffentlichkeit geschärft. Sie spart Verlegern und Chefredaktoren Zeit, weil Beschwerden direkt an die betroffenen Mitarbeitenden weitergeleitet wenden. Schliesslich kann sie die informelle Beilegung einer Streitigkeit erleichtern und so die Beschreitung des Rechtswegs abwenden.
Ein Vierteljahrhundert voller Beschwerden
Vor 25 Jahren trat das Radio- und Fernsehgesetz in Kraft, in dem die Aufgaben und Zuständigkeiten der Ombudsstelle erstmals klar umschrieben wurden. Zuvor war 1979 durch Bundesrat Willi Ritschard eine Beschwerdekommission für Radio und Fernsehen eingesetzt worden. Diese Kommission und die spätere Unabhängige Beschwerdeinstanz (UBI) dienten bis 1992 als Anlaufstelle für die Rückmeldungen des Publikums. Die Mediennutzerinnen und -nutzer gelangten mit allen möglichen Anliegen an sie, auch solchen, bei denen ein klärendes Gespräch genügte. Genau darum wurden 1992 die Ombudsstellen eingerichtet, einerseits, um die UBI zu entlasten, anderseits, um dem rein rechtlichen Verfahren ein Schlichtungs- und Beratungsverfahren voranzustellen. Bald danach schufen auch Printmedienhäuser solche Ombudsstellen. Heute gibt es zwölf Medien-Ombudsstellen in der Schweiz.
Roger Blum / Ignaz Staub (Hrsg.) Die Klagemauern der Schweizer Medien, Bern 2017
Text: SRG.D
Bild: Christof Eugster
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In der BaZ vom 5. Januar 2018 führte David Klein in seinem Artikel «Das Feigenblatt» einen Frontalangriff gegen die Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz. Doch dem Verfasser sind dabei ein paar Fehler unterlaufen. Eine Replik von Ombudsmann Roger Blum.

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Seit April 2016 ist der gebürtige Baselbieter Roger Blum Ombudsmann der SRG Deutschschweiz. Der emeritierte Publizistikprofessor der Uni Bern spricht in einem Gastkommentar in der «Basellandschaftliche Zeitung» über das 25-jährige Bestehen der Ombudsstelle.

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