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Schweizer Film prominent am Locarno Festival

Heute beginnt das Locarno Festival – ein guter Grund, um mit Sven Wälti, Leiter Film SRG über den Schweizer Film zu sprechen, der auch heuer im Tessin namhaft vertreten ist.

Das Locarno Festival hat sich schon lange einen einzigartigen Platz unter den bedeutendsten Filmfestivals der Welt gesichert. Das zauberhafte Ambiente auf der Piazza Grande zieht allabendlich 8000 Zuschauerinnen und Zuschauer in ihren Bann. Dank beständiger Qualität hat das Festival viele Strömungen und Moden überdauert und sich trotzdem stets entwickelt, um künstlerisch international relevant zu bleiben. Zum runden Geburtstag startet das Locarno Festival mit einem neuen Auftritt, einem erweiterten Konzept sowie neuen Sälen in eine neue Ära: Locarno erhält die Tradition des erfolgreichen Autorenfestivals lebendig und erfindet sich gleichzeitig jedes Jahr wieder neu.

Für den Schweizer Film und für die SRG ist Locarno ein wichtiges internationales Fenster. Das Locarno Festival zeigt auch dieses Jahr zahlreiche Schweizer Produktionen. Die SRG als wichtige Förderin des Schweizer Films ist mit insgesamt 21 Produktionen am diesjährigen Festival vertreten. Ausserdem unterstützt die SRG das Locarno Festival als Medienpartnerin.

Sven Wälti, Leiter Film SRG und seit Jahren Stammgast am Locarno Festival, spricht über die Bedeutung des Festivals für den Schweizer Film.

Sven Wälti, welche Bedeutung hat das Locarno Festival für den Schweizer Film?
Das Locarno Festival bietet dem Schweizer Film die Chance, sich in einem internationalen Umfeld zu präsentieren. Wenn es ein Schweizer Film in den Wettbewerb schafft, ist das wie eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen.

Ist es für die Branche eher eine Werkschau oder ein Handelsplatz für die nächsten Projekte?
Es ist ein Mix aus allem. Zum Filmeschauen, klar. Aber auch zum Schwatzen, Diskutieren und Sinnieren. Die Branche ist redseliger als manche andere. Neue Projekte werden eigentlich laufend und überall aufgegleist, auch in Locarno.

Wie positioniert sich die SRG am Filmfestival Locarno?
Wir unterstützen das Festival seit vielen Jahren mit einer Medienpartnerschaft. Dank dieser Zusammenarbeit können wir dieses Jahr jeden Abend auf der Piazza Grande unseren neuen Trailer zeigen, der das Engagement der SRG für den Schweizer Film hervorhebt. Eine bessere Plattform gibt es fast nicht.

Was trägt die SRG zum diesjährigen Locarno Festival bei?
Wir sind wieder sehr präsent mit 21 Koproduktionen. «Goliath» von Dominik Locher läuft als einziger Schweizer Film im internationalen Wettbewerb. Und auf der Piazza Grande wird am Abschlussabend «Gotthard – one life, one soul» gezeigt. Es geht hier nicht um den Tunnel, sondern um die gleichnamige Rockband. (schmunzelt)

Was schätzt du persönlich am Locarno Festival?
Das Ambiente am Abend auf der Piazza Grande ist magisch. Auch nach über 15 Festivalteilnahmen habe ich immer noch dieses Gefühl, etwas Grossartiges zu erleben. Und nebst den Filmen gibt es zahlreiche Gelegenheiten für den Austausch mit Filmschaffenden und anderen Institutionen der Filmförderung.

Was braucht ein Schweizer Film, damit er sich international durchsetzt?
Viel. Aber am Anfang steht immer ein guter Film. Die Vorführung eines Films an einem grossen Festival hilft. Die richtige Wahl des Weltvertriebs unbedingt. Koproduktionen mit anderen Ländern sind auch eine gute Basis, da diese Filme bereits zu Beginn in mehreren Ländern gezeigt werden. «Ma vie de Courgette» ist ein aktuelles Beispiel, das all diese Punkte erfüllt. Und im Moment startet «Die göttliche Ordnung» von Petra Volpe richtig durch, nach drei Preisen am renommierten Filmfestival Tribeca in New York kommt der Film nun auch in die amerikanischen Kinos.

Welche Trends und Formate bewegen derzeit die Filmszene?
Die Digitalisierung hat auch den klassischen Film erfasst. Derzeit experimentieren viele Filmschaffende mit alternativen Erzählformen und neuen Distributionswegen für audiovisuelle Projekte. Besonders der Einfluss von Virtual Reality ist sehr deutlich zu sehen und zu spüren.

Text: SRG SSR

Bild: SRG SSR/Alina Corradi

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