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Die SRG vom Dialog zur Beziehung

Wie sieht die Zukunft der SRG SSR aus? Am 27. September trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der SRG SSR zum nationalen Forum in Luzern, um Fragen rund um das Verhältnis zwischen der SRG und der Gesellschaft zu diskutieren.

SRG-Präsident Jean-Michel Cina begrüsste die Anwesenden im grossen Vortragssaal des Verkehrshauses an der Lido-Wiese. Die No-Billag-Abstimmung markierte den Beginn einer neuen Zeitrechnung, so Cina: Einerseits war der 4. März ein nationales Bekenntnis für den Service public der SRG, andererseits legten viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ein so genanntes «Nein, aber...» in die Urne.

Verein? Ja, aber...

An der Vorjahresveranstaltung war man übereingekommen, dass der Verein nach wie vor eine sinnvolle Struktur sei, um die lokale Verankerung der SRG zu gewährleisten. Allerdings müsse sich die Trägerschaft neu legitimieren, so Jean-Michel Cina. Im digitalen Zeitalter sei der Verein mit der Möglichkeit zur Mitgliedschaft kein ausreichend starkes Argument mehr: «Die Generation Netflix lässt sich weniger binden», stellte er fest. Durch die technologische Entwicklung sind nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Formen der Partizipation viel flexibler geworden.

Wer spricht zu wem?

Gastredner Gerhard Fehr, CEO der Fehr Advice & Partners AG, hob in seinem Vortrag hervor, dass gerade die jungen Stimmberechtigten die No-Billag-Initiative grossmehrheitlich abgelehnt haben. Gleichzeitig sei es so, dass sie die SRG-Programme vergleichsweise wenig konsumieren. Fehr schlussfolgerte daraus, dass es mehr um Identität geht als um Nutzung. Die SRG gehört zur Schweiz, sie ist ein Teil des schweizerischen Selbstverständnisses. Wie dieses jedoch aussieht und wie demnach die SRG auszusehen hat, ist nur über einen intensiv geführten Dialog in Erfahrung zu bringen.

Im lokal stark ausgeprägten und dadurch fragmentierten Verein ist jedoch nicht immer klar, wer der Absender der Botschaften ist. Nicht zuletzt darum ist die Forderung Cinas nachvollziehbar, der von einer notwendigen Rollenklärung zwischen Trägerschaft und Unternehmen sprach.

Sichtbar und niederschwellig erreichbar

Der zweite Teil des Anlasses bestand aus Gruppendiskussionen mit jeweils einer Gastreferentin / einem Gastreferenten. Michael Wirz, seinerseits Leiter Medien & Kommunikation der Stadtpolizei Winterthur, sprach über die Wichtigkeit eines möglichst direkten, unkomplizierten Dialogs mit der Bevölkerung. Will die SRG, dass ihre Programme gesehen, gelesen und gehört werden, so muss sie selbst ebenfalls besser hinschauen, aufmerksam lesen und ebenso zuhören.

Beim Zusammentragen der Resultate aus den einzelnen Gruppendiskussionen wurde klar, dass der Weg an und für sich vorgezeichnet ist. Die Trägerschaft muss besser sichtbar und vor allem niederschwelliger erreichbar werden. Jegliche Form von Mitsprache und Teilnahme muss vereinfacht werden – im direkten Kontakt mit den Mitgliedern, aber vor allem auch online über die sozialen Medien mit der breiten Öffentlichkeit. Die SRG SSR muss identitätsstiftender werden. Die Identifikation mit der derart fein verästelten Trägerschaft ist eine der grossen Herausforderungen. Dies zu bewerkstelligen – so meint SRG-Generaldirektor Gilles Marchand abschliessend – ist eine gemeinsame Aufgabe von Trägerschaft und Unternehmen – denn die SRG SSR ist in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit nicht vom Programm getrennt denkbar.

Text: SRG.D/lh

Bild: SRG SSR/Thomas Züger

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