Das Publikum wartet im Kinosaal, bis der Film beginnt
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Cut & Cut: Was passiert nach der letzten Klappe

Die SRG.D zeigte am 27. Januar an den «Solothurner Filmtagen 2019» den Kinofilm «Der Läufer» und lud danach zum Podiumsgespräch im Haus der Kunst über das Thema Postproduktion.

An den 54. Solothurner Filmtagen vom 24. bis 31. Januar ist die SRG mit insgesamt 52 Koproduktionen vertreten. Sie ist zudem seit Jahren Medienpartnerin des Events und beteiligt sich im Rahmen des Pacte de l’audiovisuel jährlich mit 27.5 Millionen Franken an der Produktion von Schweizer Filmen. Auch dieses Jahr veranstaltete die SRG.D anlässlich dieser Veranstaltung eine Filmvorführung («Der Läufer») in der Solothurner Reithalle. Anschliessend fand ein Podiumsgespräch mit Hannes Baumgartner – Regisseur des gezeigten Films – im Haus der Kunst statt. Dazu kamen Stefan Eichenberger, Produzent Contrastfilm sowie Jakob Nägeli, Editor & Teamleiter Postproduction tpc.

Intensive Stille

«Der Läufer» ist ein fiktionaler Film mit realer Vorlage. Er basiert auf einem Kriminalfall der zu Beginn der Nullerjahre die Stadt Bern in Atem hielt. Die Intensität der Bilder wird im gezeigten Film jedoch nicht mit dramatischer Filmmusik gesteigert, sondern eben gerade durch die Abwesenheit der Musik sowie durch eine präzise orchestrierte Geräuschkulisse.

«Das Thema ist sehr heikel», so Regisseur Hannes Baumgartner. «Wir wollten die Emotionen nicht aussteuern, sondern die Nüchternheit spürbar machen.»

23 Tage für 50 Minuten

Ob mit oder ohne Musik: Ein Film ist nicht fertig, sobald er abgedreht ist. Eine Filmproduktion ist heute zu einem sehr grossen Teil Post-Produktion. Das heisst, nach der letzten Aufnahme geht hinter den Kulissen die Arbeit weiter.

Als Faustregel gilt: Für einen Dokumentarfilm von etwa fünfzig Minuten Länge müssen siebzehn Tage Schnitt, zwei bis drei Tage Grading (Farbkorrektur) und nochmal so viele Tage für die Vertonung mit einberechnet werden. Eichenberger und Nägeli wiesen im Gespräch weiter darauf hin, dass das Editieren eines Kinofilms etwas völlig anderes ist, als einen Dokumentarfilm zu bearbeiten. Im Kinofilm müssen die Bilder die komplette Geschichte erzählen – bei der Doku hat man das Hilfswerkzeug der Kommentare.

Auch bei der SRG-Tochter tpc ist die Postproduktion eine enorm wichtige Abteilung. Insgesamt – mit Festangestellten und Freischaffenden – arbeiten dort im Ressort Kultur und Unterhaltung etwa vierzig Editorinnen und Editoren, zwölf Personen für die Vertonung und etwa neun Leute, die sich um das Grading kümmern. Einmal mehr zeigt sich während den Solothurner Filmtagen, welch immenser und oft nicht direkt sichtbarer Aufwand hinter einer professionellen Filmproduktion steckt.

Text: SRG.D/vg/lh

Bild: SRG.D/Virginie Vabre

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