Bild von Solothurner Filmtage 2021 auf SRF, RSI und RTS
SRG Deutschschweiz News

Solothurner Filmtage 2021 auf SRF, RSI und RTS

Erstmals in der Geschichte der Solothurner Filmtage wird die Eröffnung des Festivals gleichzeitig für die gesamte Schweizer Bevölkerung zugänglich sein: Live auf allen drei Landessendern SRF, RSI und RTS wird der Spielfilm «Atlas» des jungen Tessiner Autorenfilmers Niccolò Castelli seine Weltpremiere feiern. Der Bundespräsident des Jahres 2021 Guy Parmelin ist Ehrengast der Eröffnung der Sonderedition 2021. Es ist ebenfalls das erste Mal in der Geschichte der Solothurner Filmtage, dass ein Film aus der italienischsprachigen Schweiz das Festival eröffnet.

«Ich freue mich ausserordentlich, dass wir mit der Eröffnung der 56. Solothurner Filmtage einen Schweizer Autorenfilm in Weltpremiere einem grossen Publikum zugänglich machen und in Anwesenheit des Bundespräsidenten zur Hauptsendezeit in alle Schweizer Stuben übertragen können. Denn die verbindende Kraft von Kultur ist heute wichtiger denn je», sagt Anita Hugi, Direktorin der Solothurner Filmtage. «Mit ‹Atlas› eröffnet erstmals eine Tessiner Produktion die Werkschau des Schweizer Films. Damit setzen wir nicht nur ein wichtiges Zeichen für die Vielfalt, sondern stellen auch eine starke, junge Stimme des Schweizer Films vor. Niccolò Castelli öffnet in seinem Spielfilm einen Raum für die kollektive Gefühlswelt unserer Gegenwart und fragt: Wie gehen wir mit einem plötzlichen Eingriff in die gewohnte Lebensrealität um?»

Den «Anderen» kennenlernen

«Atlas» ist nach «Tutti Giù» der zweite lange Spielfilm des 1982 in Lugano geborenen Regisseurs und Autoren Niccolò Castelli. Er beruht auf wahren Begebenheiten, welche das Tessin 2011 erschütterten: «Die Idee entstand vor rund 10 Jahren, in einem ganz besonderen Moment. Genau wie während der heute allgegenwärtigen Pandemie beschlich mich damals das Gefühl, dass etwas in unseren Alltag einzieht, was uns nicht mehr loslassen wird: Die Angst. Wie viele meiner Freunde war ich damals ziemlich sicher, eine neutrale, freie und glückliche Insel fernab vom Rest der Welt zu bewohnen. Doch schlagartig wurde uns bewusst, dass wir nicht getrennt vom Ganzen leben können. Alles was wir tun, hat einen Einfluss auf die Anderen», sagt der Regisseur über seinem Film.

Niccolò Castelli erklärt weiter: «Meine Hauptfigur Allegra fühlt sich vor dem dramatischen Ereignis, das ihr Leben verändert, völlig frei. Sie glaubt, dass die Zukunft vor ihr liegt, zum Greifen nah. Als die Realität sie einholt – hart, rau und ehrlich wie der Fels unserer Berge – ist die Wirkung extrem. ‹Atlas› ist ein Versuch zu verstehen, wie tief wir gehen müssen, um den Anderen – ausserhalb von uns selbst – kennenzulernen. Um uns wirklich frei zu fühlen, frei wie wenn wir dort oben auf dem Berggipfel stehen. Diesen Film zur Eröffnung einer so besonderen Ausgabe der Solothurner Filmtage zeigen zu können, in einem Moment, in dem wir uns alle nach Freiheit sehnen, ist für mich eine grosse Ehre».

Anita Hugi weiter zu «Atlas»: «Niccolò Castelli beweist einmal mehr seinen sensiblen Zugang zur Lebenswelt einer jungen Generation. Überlegt und mutig findet er Bilder für das Unsagbare und erlaubt uns das Nachdenken darüber, wie wir als Individuum und als Gesellschaft mit einem kollektiven Trauma umgehen können. Ich freue mich sehr, mit diesem starken Schweizer Autorenfilm gleichzeitig in allen drei Landessendern sowie auf unserer Website die Online-Edition der 56. Solothurner Filmtage zu eröffnen. Film verbindet.»

Hochkarätiger Cast und Crew

Die Hauptfigur Allegra wird von der der italienischen Schauspielerin und Musikerin Matilda De Angelis verkörpert. Der Shooting Star ist derzeit in der HBO-Miniserie «The Undoing» zu sehen, wo sie an der Seite von Nicole Kidman und Hugh Grant spielt. «Atlas» wurde von Imagofilm Lugano mit RSI koproduziert und entstand als internationale Koproduktion zwischen der Schweiz, Italien (tempesta Rom) und Belgien (Cilmax Films Brüssel).

Eine landesweite Eröffnung

«Atlas» wird als Eröffnungsfilm der 56. Solothurner Filmtage in Zusammenarbeit mit der SRG SSR am Mittwoch, 20. Januar 2021, im Hauptabendprogramm von SRF2, RSI LA 2 und RTS 2 und auf der Filmplattform des Festivals uraufgeführt. Ehrengast der Eröffnung der 56. Solothurner Filmtage ist der künftige Bundespräsident Guy Parmelin. Er wird sich im Rahmen der Eröffnungszeremonie in einer Rede aus Solothurn an das Fernseh- und Online-Publikum wenden.

Eine Online-Edition

Die 56. Solothurner Filmtage finden vom 20. bis 27. Januar 2021 als vielseitige Online-Edition statt. Jeden Tag starten gegen 20 neue Langfilme und Kurzfilmprogramme. Filmgespräche, Hintergrundinformationen, Interviews, Master Classes und ein sorgfältig aufgearbeitetes Festivalarchiv ergänzen das Filmprogramm. Das komplette Festivalprogramm und die neue Website der Solothurner Filmtage werden am 6. Januar 2021 vorgestellt.


Text: Solothurner Filmtage

Bild: Solothurner Filmtage/Imagofilm

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

Bild von Cut & Cut: Was passiert nach der letzten Klappe

Cut & Cut: Was passiert nach der letzten Klappe

Die SRG.D zeigte am 27. Januar an den «Solothurner Filmtagen 2019» den Kinofilm «Der Läufer» und lud danach zum Podiumsgespräch im Haus der Kunst über das Thema Postproduktion.

Weiterlesen

Bild von Solothurner Filmtage mit über 60 (Ko-)Produktionen der SRG

Solothurner Filmtage mit über 60 (Ko-)Produktionen der SRG

In Solothurn dreht sich eine Woche lang alles um den Film. Das Programm der Solothurner Filmtage beinhaltet auch dieses Jahr eine Mischung aus Dokumentar-, Animations- und Spielfilmen. Die SRG ist mit über 60 (Ko-)Produktionen vertreten. Gleichzeitig erneuert sie die Zusammenarbeits-Vereinbarung mit den Schweizer Verbänden der audiovisuellen Industrie.

Weiterlesen

Bild von Die Solothurner Filmtage und die SRG: Eine Symbiose

Die Solothurner Filmtage und die SRG: Eine Symbiose

Die diesjährigen 51. Solothurner Filmtage zeigen in der Werkschau «Panorama Schweiz» vom 21. bis 28. Januar 2016 insgesamt 187 Kurz- und Langfilme. Die SRG SSR ist mit 85 Produktionen und Koproduktionen vertreten. Damit ist sie also bei knapp der Hälfte des Festivalangebots mitbeteiligt. Mit SRG.D Aktuell sprach Sven Wälti, Leiter Film bei der SRG, über die symbiotische Beziehung der beiden Institutionen.

Weiterlesen

Teilen Sie uns Ihre Meinung mit (bitte beachten Sie die Netiquette und Rechtliches)

Lade Kommentare...
Noch keine Kommentare vorhanden

Leider konnte dein Kommentar nicht verarbeitet werden. Bitte versuche es später nochmals.

Ihr Kommentar wurde erfolgreich gespeichert und wird nach der Freigabe durch SRG Deutschschweiz hier veröffentlicht