Daniel Koch, Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten BAG.
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«DOK»: Im Banne von Covid-19 – Die Schweiz im Ausnahmezustand

Am 16. März ruft der Bundesrat die «ausserordentliche Lage» aus: Restaurants und Geschäfte müssen schliessen, die Armee wird mobilisiert, Spitäler rüsten mit Intensivstationen auf. Der «DOK»-Film von Hansjörg Zumstein zeigt, wie Menschen in der Schweiz in den unterschiedlichsten Situationen mit dem Ausnahmezustand umgehen.

Der ausserordentliche Entscheid des Bundesrates vom 16. März bringt das öffentliche Leben praktisch zum Stillstand. Schulen versuchen seither, den Unterricht digital zu organisieren; Unternehmen verordnen Kurzarbeit oder stehen vor grossen finanziellen Problemen. Die Spitäler rüsten auf wie noch nie und machen sich auf das Schlimmste gefasst. Aber wo Not ist, ist auch Solidarität. Das «DOK»-Team begleitet seit dem Abend des 16. März eine ganze Reihe von Betroffenen. Entstanden ist eine Chronologie der Schweiz im Ausnahmezustand.

Fassungslosigkeit greift um sich, als Restaurantbesitzerinnen und -besitzer und viele mehr ihre Geschäfte schliessen müssen. Coiffeuse Stefanie Schaub, Inhaberin von Coiffeur Haarscharf in Amriswil, bleibt zwar zuversichtlich, fragt sich aber, wie sie die laufenden Rechnungen bezahlen soll und ob sie Unterstützung erhält. Je länger es dauert, desto schwieriger wird es für sie, da sie nichts tun kann, ausser abwarten. Ganz im Gegensatz dazu Michael Mettler, Chef des Reisebüros Helbling Reisen in Gossau. Er und seine Mitarbeitenden sind praktisch rund um die Uhr damit beschäftigt, verzweifelte Kundinnen und Kunden in die Schweiz zurückzuholen. Gleichzeitig werden die Finanzen knapp, weil Swiss die stornierten Tickets nicht sofort zurückbezahlen will.

Zwar produziert CEO Adrian Steiner mit seinen rund 400 Angestellten im luzernischen Weggis weiter wie bisher. Die Frage, die sich ihm aber stellt, ist: Wie lange noch? Zuerst kämpft der Kaffeemaschinenhersteller Thermoplan um seine Lieferkette, dann muss er plötzlich befürchten, dass ein Teil seiner Belegschaft an Covid-19 erkrankt sein könnte. «DOK» erlebt mit, was es heisst, in unsicheren Zeiten Verantwortung zu tragen und Entscheidungen zu treffen.

Plötzlich werden von der Schliessung bedrohte Spitäler wieder benötigt, sie rüsten auf und wappnen sich für den Kampf gegen Corona. Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal trösten Corona-Patientinnen und -Patienten in der Isolation und begleiten jene, die hoch gefährdet sind, enorme Ängste ausstehen und doch keinen Besuch von ihren Angehörigen erhalten dürfen.

«DOK» begleitet das Spitalbatallion 66 von der Mobilmachung bis zum praktischen Einsatz im Spital und zeigt, wie die Schliessung der Schulen zahlreiche Familien in echte Bedrängnis bringt: Wie geht Homeoffice und Kinderbetreuung gleichzeitig? Computer fehlen, nicht alle Lehrerinnen und Lehrer sind entsprechend ausgebildet, einzelne Schülerinnen und Schüler sind überfordert. Vielerorts sind Improvisation und neue Ideen gefragt.

Und: Wie immer in schwierigen Zeiten zeigt sich auch viel Solidarität. So übernimmt eine Gruppe junger Studierenden zum Beispiel die Einkäufe für viele Seniorinnen und Senioren.

Dieser «DOK»-Film zeigt, wie Menschen in der Schweiz in den unterschiedlichsten Situationen mit dem Ausnahmezustand umgehen.


Ausstrahlung: Donnerstag, 23. April 2020, 20.50 Uhr, SRF 1


Text: SRF

Bild: SRF

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