Szene aus «Wanda, mein Wunder»
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«Wanda, mein Wunder» eröffnet das Zurich Film Festival

Es ist einer der Filme, die dieses Jahr mit Spannung erwartet werden: Die Tragikomödie «Wanda, mein Wunder» von Bettina Oberli. Mit ihr startet das 16. Zurich Film Festival. Am 24. September findet in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset und der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch die Weltpremiere statt.

Zum ersten Mal in seiner Geschichte eröffnet das Zurich Film Festival mit dem Film einer Regisseurin. In «Wanda, mein Wunder» von Bettina Oberli betreut die Polin Wanda den Patriarchen Josef nach einem Schlaganfall in dessen Familienvilla am See. Die Arbeit ist schlecht bezahlt, aber Wanda braucht das Geld für ihre eigene Familie in Polen. Als Pflegehilfe wohnt sie unter dem gleichen Dach und bekommt so einen intimen Einblick in das Familienleben. So intim, dass Wanda unerwartet schwanger wird.

Mit dem Eröffnungsfilm von Bettina Oberli wird nicht nur das Schweizer Filmschaffen, sondern auch die Präsenz von Frauen im Film unterstrichen. «‹Wanda, mein Wunder› ist ein Film, der unser ganzes Programmer-Team überzeugt hat», erklärt Artistic Director Christian Jungen. «Es ist ein perfekter Eröffnungsfilm und durchaus auch eine programmatische Wahl. Zum einen steht er genau für jenes Cinéma d'auteur grand public mit Unterhaltungswert und Anspruch, dem unsere Gala-Sektion verpflichtet ist. Zum anderen steht er für den Aufbruch des Schweizer Films, der uns einen Spiegel vorhält und auf intelligente Art zu unterhalten weiss.»

Die an der Zürcher Goldküste gedrehte Tragikomödie über Geld, Abhängigkeit und die Kraft der Familienbande besticht durch ein grossartiges Schauspiel-Ensemble: Marthe Keller, André Jung, Birgit Minichmayr, Jacob Matschenz, Anatole Taubman und in der Hauptrolle die Polin Agnieszka Grochowska. «Familie ist ein Motiv, das ich in meinen Filmen immer wieder aufgreife, so auch in dieser ‹Comédie très humaine›: Was hat es mit diesem seltsamen Mikrokosmos auf sich, in dem man sich geborgen fühlt oder eben auch eingeengt? Mich hat zudem im Hinblick auf die polnische Pflegerin Wanda interessiert, was passiert, wenn eine völlig fremde Person so tief in eine Familienstruktur hineinsieht, und sich dadurch eine unvermeidbare Intimität aufbaut», erklärt Regisseurin Bettina Oberli. «Nach den Dreharbeiten am Zürichsee ist es für mich eine ganz besondere Freude, dass «Wanda, mein Wunder» nun auch seine Weltpremiere hier am Zurich Film Festival feiern wird.»

Mit «Wanda, mein Wunder» präsentiert Oberli erstmals einen Film am ZFF. 2019 erhielt sie im Rahmen des ZFF für «Le vent tourne» den Zürcher Filmpreis für den besten Spielfilm. Im Rahmen des 15. Zurich Film Festivals wurde «Wanda, mein Wunder» mit dem Filmmaker Award ausgezeichnet, der Schweizer Filmprojekte unterstützt, die sich in der Produktions- oder Postproduktionsphase befinden.

Das Drehbuch zum Film schrieb die deutsche Autorin und Dramaturgin Cooky Ziesche in Zusammenarbeit mit der Regisseurin. Gedreht wurde im Frühjahr 2019 in einer Villa in Stäfa am Zürichsee.

«Wanda, mein Wunder» wurde von der Schweizer Produktionsfirma Zodiac Pictures produziert und vom Bundesamt für Kultur, der Zürcher Filmstiftung, dem SRF und der SRG SSR, dem Teleclub sowie dem Kanton Luzern unterstützt. Der Film startet am 26. November in den Deutschschweizer Kinos.

Das Zurich Film Festival findet dieses Jahr vom 24. September 2020 bis 4. Oktober 2020 statt. Hier finden Sie weitere Informationen zum Festival und zum aktuellen Programm.


Text: Zurich Film Festival

Bild: Zodiac Pictures

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