Grosser Themen-Schwerpunkt rund um die Serie «Frieden»

Am 5. November startet der multimediale SRF-Schwerpunkt «1945». Im Zentrum stehen die neue fiktionale Dramaserie «Frieden», zwei «DOK»-Filme und mehrere Online-Produktionen. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erinnern sich an die Nachkriegszeit und sprechen über Themen, die bis heute beschäftigen. Alle Beiträge werden auf der Webseite srf.ch/1945 gesammelt.

Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa war ein Moment des Aufbruchs und der Ungewissheit, auch in der kriegsverschonten Schweiz. Über die Rolle des Landes im Zweiten Weltkrieg wurde viel geforscht und diskutiert – nicht aber über die erste Zeit danach. Wie veränderte sich der Alltag der Menschen nach 1945? Wie agierte die offizielle Schweiz, was bedeutete die Zäsur für das Kultur- und Wirtschaftsleben? Die frühe Nachkriegszeit ist eine spannungsvolle Leerstelle im historischen Gedächtnis des Landes.

Mit dem Schwerpunkt «1945» rund um die Dramaserie «Frieden», die das Herzstück des Schwerpunkts bildet, will SRF Diskussionen anregen und das Verständnis für die damaligen Ereignisse fördern – online, im Fernsehen und im Radio.

«DOK» vertieft kontroverse Themen aus der frühen Nachkriegszeit

Zwei neue Dokumentarfilme greifen kontroverse Themen auf, die mit der frühen Nachkriegszeit verknüpft sind. Dazu gehört die Geschichte der Hovag Ems, der Vorgängerfirma der heutigen Ems-Chemie, die im «DOK» «Ems-Chemie – die verborgene Geschichte. Dunkle Helfer nach dem Zweiten Weltkrieg» beleuchtet wird. Der Aufstieg der Hovag Ems nach dem Krieg gründete auf der direkten Zusammenarbeit mit Nationalsozialisten, die dafür in die Schweiz geholt wurden. In die Vermittlung involviert war ein Exponent der Schweizer Sozialdemokratie: Nationalrat Robert Grimm. Die Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg hat die Geschichte der Ems-Chemie aufgearbeitet, trotzdem sind die Zusammenhänge kaum bekannt.

Der «DOK» «Die Kinder vom KZ Buchenwald. Eine Schweizer Hilfsaktion» widmet sich einem wenig bekannten Thema: der Aktion «Buchenwald-Kinder». Die Schweiz beschloss nach dem Zweiten Weltkrieg, 3000 jüdische Kinder aus den Konzentrationslagern für einen Erholungsaufenthalt in die Schweiz zu bringen. Die Aufnahme erfolgte aber nicht aus rein humanitären Gründen. Es war eine PR-Aktion der offiziellen Schweiz, um ihr angeschlagenes Image zu verbessern. Statt Kinder stiegen im Sommer 1945 rund 370 Jugendliche aus dem Zug. Die Hilfswerke waren darauf nicht vorbereitet. Und ein Teil der jungen Menschen wurde in der Schweiz faktisch interniert. SRF beleuchtet die Aktion «Buchenwald-Kinder» aus verschiedenen Perspektiven.

Web-Reihe und Podcast ergänzen das Angebot

Passend zum Schwerpunkt lanciert SRF die Web-Reihe «1945 – Zurück auf Start». Das Spiel über ein verborgenes Kapitel Schweizer Geschichte bringt acht junge Prominente an einen Tisch. Sie beantworten Fragen zur Nachkriegszeit und stellen sich Entscheidungen, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs getroffen werden mussten. Wie zum Jahrestag des Kriegsendes in Europa erhalten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen eine Plattform. Neben einer Webvideo-Reihe mit Generationengesprächen lanciert SRF zudem den Podcast «1945: Eine Generation erzählt» mit der Audio-Serie «Auslandschweizer-Kinder mitten im Krieg».

Text: SRF

Bild: Keyvisual «1945»/SRF

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