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Wahlen im Aargau: Am Tag danach gings um die Berichterstattung davor – und um «SRF 2024»

Am 18. Oktober wählte die Aargauer Bevölkerung den neuen Grossen Rat und die Mitglieder des Regierungsrats. Tags darauf traf sich die Programmkommission der SRG Aargau Solothurn (PK), um die Berichterstattung des Regionaljournals zu den Wahlen zu diskutieren. In den Wochen davor hatten sich die Mitglieder der PK die Portraits und Einschätzungen der Parteien angehört: Während rund fünf Minuten diskutierten zwei «Regi»-Redaktionsmitglieder in einem Moderationsgespräch, wo die elf zu den Wahlen antretenden Parteien stehen, was sie erreicht haben oder welche Ziele sie für die nächsten Jahre haben.

Die Mitglieder der Programmkommission waren sich einig: Mit diesen Einschätzungen lieferte die «Regi»-Redaktion guten, sachlichen, ausgewogenen Service public in einer ihrer Kernaufgaben, der Wahlberichterstattung. Diskutiert wurde aber etwa auch, ob wirklich alle der elf antretenden Parteien – von der etablierten Regierungspartei, über die Kleinpartei mit geringen Erfolgschancen bis zur Ein-Mann-Partei – im gleichen Rahmen vorgestellt gehören. Die Mitglieder der PK stimmten mehrheitlich der Redaktionsleitung zu, eine Gleichbehandlung aller sei für die Meinungsbildung der Zuhörerschaft wichtig. Auch die Gestaltung der einzelnen Beiträge sorgte für Gesprächsstoff: Jede Partei hatte 40 Sekunden erhalten, um sich vorzustellen. Je nachdem, wo diese «Carte blanche» im Laufe des Beitrags eingespielt wurde, wirkte sie sich anders aus. Wurde sie zu Beginn des Gesprächs eingespielt, dienten Aussagen daraus als konkreter roter Faden für das Moderationsgespräch. Wurde sie während des Gesprächs oder gegen dessen Ende eingespielt, stand sie eher allein und machte das Gespräch schwerer fassbar.

Neben der Wahlberichterstattung diskutierte die Programmkommission ein erstes Mal auch die vom Unternehmen SRF bekanntgegebene neue Strategie «SRF 2024»: Diese beinhaltet eine stärkere Ausrichtung auf die digitalen Kanäle des Medienhauses und führt zwecks Ressourcenverlagerung zur Streichung etlicher Sendungen. In Verbindung mit der Diskussion mit den TV-Korrespondenten im August (s. Bericht) kam in der PK u.a. einmal mehr die Befürchtung auf, dass die Bedeutung der Kulturberichterstattung bei SRF abnimmt. Auch der unabhängig von «SRF 2024» gefällte Entscheid, die regionale Berichterstattung online im Umfang zu reduzieren (vgl. Blogbeitrag), wurde kritisch bewertet. Die Mitglieder der Programmkommission werden, bei allem Verständnis für nötige Veränderungen im SRF-Angebot, die Auswirkungen dieser Entscheide auf die Berichterstattung aus den Kantonen Aargau und Solothurn im Auge behalten.

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