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Publizistische Leitlinien: Was geht konkret?

In ihrer ersten Beobachtung im Jahr 2024 hat sich die Programmkommission der SRG AG SO in neue Gefilde begeben: Anhand einiger Aussagen der Publizistischen Leitlinien von SRF diskutierte sie eine Auswahl an Beiträgen des Regionaljournals.

Die Publizistischen Leitlinien von SRF bilden die verbindliche Grundlage für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei SRF direkt oder indirekt an der publizistischen Arbeit beteiligt sind. Sie regeln und definieren, wie im Haus gearbeitet wird. Die Leitlinien äussern sich zu Themenwahl, Sorgfaltspflicht, Persönlichkeitsrechte und vielem mehr. Laufend werden die Leitlinien überarbeitet und auf aktuelle Anforderungen angepasst. Erst vor wenigen Tagen wurde eine überarbeitete Version in Kraft gesetzt.

Die publizistischen Leitlinien bilden oft auch die Grundlage der Diskussion in den Redaktionen, wie ein Thema aufgegriffen werden soll. In ihrer letzten Sitzung diskutierten die Mitglieder der Programmkommission der SRG AG SO (PK) einige Aspekte der Publizistischen Leitlinien am Beispiel ausgewählter Beiträge: Sind die gewählten Themen relevant und fürs Publikum von Interesse? Ist die Berichterstattung sachgerecht resp. sachlich und ausgewogen? Ging man irgendwo an die Grenzen? Und wo liegen die Grenzen überhaupt? Für die Beobachtung wurden drei «Regi»-Beiträge der vorangehenden Wochen ausgewählt. Was die Mitglieder der PK beim Hören auffiel, wurde in der Sitzung umfassend und differenziert mit Redaktionsleiter Maurice Velati diskutiert. Das offene Gespräch zeigte auf, wie die Leitlinien einerseits als Regelhandwerk gewissenhafter Journalist:innen in der täglichen Arbeit verinnerlicht sind, andererseits auch zu redaktionsinternen Diskussionen führen können. Auch innerhalb der PK offenbarten sich durchaus unterschiedliche Auffassungen, was drinliegt und wo man vielleicht zu weit gegangen ist. Man war sich etwa nicht immer einig, ob die Wortwahl nicht doch etwas zu pointiert, der Aufbau eines Themas etwas zu emotional und reisserisch, die zu Wort kommenden Stimmen angezeigt waren.

Einig war man sich aber innerhalb der PK in dem, was man von SRF und vom Regionaljournal erwartet: Sachliche, unaufgeregte Informationen zu relevanten Themen aus der Region. Diese Feststellung erhielt umso mehr Gewicht, machten in diesen Tagen Einsparungen im Nachrichtenbereich anderer Radiosender Schlagzeilen.

Text: Fabian Gressly, Präsident Programmkommission SRG AG SO

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