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«Wie gelangt die Musik ins SRF-Radioprogramm?»

Haben Sie sich auch schon gefragt, nach welchen Kriterien Radio SRF die Musiktitel auswählt oder wie es ein Lied ins nationale Programm schafft? Wussten Sie, dass hinter den Musikprogrammen von Radio SRF eine aufwendige, redaktionelle Arbeit steckt?

Diese und andere Fragen beantwortete Michael Schuler, Leiter Musikplanung bei SRF, an der kürzlich durchgeführten Online-Veranstaltung der SRG Ostschweiz.

Die Redaktion erhält monatlich unzählige neue Tonstücke zugestellt. Was früher auf Kassetten, Langspielplatten oder Disketten der Fall war, wird heutzutage per File übermittelt. Die Musikredaktion bespricht an ihren Sitzungen die Neuerscheinungen, analysiert und kategorisiert sie. Wie die Teilnehmenden an der Online-Veranstaltung anhand von abgespielten Songs selbst die Erfahrung machen durften, ist dies keine leichte Aufgabe. Die Zuteilung, ob ein Titel eher zu SRF 1 oder 3 passt, war meist eindeutig. Wenn allerdings die Kanäle «SRF Virus» oder «Musikwelle» mitberücksichtigt wurden, war die Zuteilung nicht mehr ganz so einfach. So machte Michael Schuler deutlich, dass ein Lied mehr als nur Musik ist: Musik weckt Erinnerungen, löst Emotionen aus, schafft Gesellschaft und hat Erwartungen zu erfüllen. Neben der geltenden Konzession, den Programmkonzepten und den «Publizistischen Leitlinien» schliesst die Fachredaktion diese Komponenten bei der Auswahl der Titelauswahl mit ein. Erst wenn alle Kriterien erfüllt sind, erfolgt die Aufnahme ins Programm und die Zuteilung zum entsprechenden Sender.

Der Weg ins Archiv, wo unzählige Platten und andere Tonträger lagern, wird immer seltener. Eine Vielzahl der Titel ist digitalisiert und kann innert Sekunden abgespielt werden. Dank der ausgeklügelten Software greift die Moderation nur noch selten ins laufende Programm ein. Ausser beim Wunschkonzert oder dem legendären «Nachtexpress» nimmt die Redaktion, unter anderem bei ausserordentlichen Ereignissen, in der vorprogrammierten Musikwahl Änderungen vor. Ein weiterer Vorteil der Digitalisierung ist ein ausgewogener Musik Mix mit Berücksichtigung von Wochentag und Tageszeit, der dafür sorgt, dass auf den SRF Kanälen eher selten immer wieder die gleichen Stücke gespielt werden.

Die Online-Veranstaltung verdeutlichte, dass die Musikredaktion trotz Digitalisierung unentbehrlich ist: Sie überprüft die Computerauswahl und kontrolliert, ob die Übergänge der einzelnen Lieder stimmig sind, diese nacheinander gespielt werden können und ob die bestehenden Tonstücke relevant und aktuell sind. Zudem werden in den Archiven von SRF dank den Musikfachleuten immer wieder Raritäten der Schweizer Musikszene entdeckt oder finden ihren Weg dank ihnen erst dorthin. Für Schuler ein einzigartiges Kulturgut.

Michael Marugg, Kommission für Öffentlichkeitsarbeit

Bildquelle: Will Francis @Unsplash

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