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Programm zum Welt-Alzheimertag auf SRF

Zum Welt-Alzheimertag am 21. September zeigt SRF vom 16. bis zum 20. September 2017 ausgewählte Spiel- und Dokumentarfilme zum Thema Demenz. Im Zentrum stehen persönliche Geschichten von Patientinnen und Patienten, Angehörigen sowie dem Pflegepersonal. Sie erzählen über ihren Umgang und ihr Leben mit der Krankheit, das bei frühzeitiger Diagnose und entsprechender Behandlung noch lange gut und auch glücklich gemeistert werden kann. Die Dokumentarfilme eröffnen zusätzlich Einblicke in verschiedene Institutionen, die auf die Bedürfnisse von Alzheimerpatientinnen und -patienten ausgerichtet sind.


«Still Alice – Mein Leben ohne Gestern»

Alice (Julianne Moore), 50-jährige Professorin für Linguistik, hat drei erwachsene Kinder. Ihr Mann John (Alec Baldwin) ist ebenfalls erfolgreicher Wissenschaftler. Ihr Leben läuft in geordneten Bahnen, sie hat alles unter Kontrolle. Einzig die jüngste Tochter Lydia (Kirstin Stewart), die seit Jahren als Schauspielerin Fuss zu fassen versucht, macht ihr etwas Sorgen. Dann, während sie ihre übliche Joggingrunde durch den Campus macht, verliert Alice plötzlich vollkommen die Orientierung. Schon länger beunruhigt sie, dass sie vermehrt nach Wörtern sucht. Sie befürchtet einen Hirntumor und lässt sich von einem Neurologen untersuchen. Dieser diagnostiziert ihr eine seltene, früh auftretende Form von Alzheimer, die vererbbar ist.

Alice, für die Sprache und Kommunikation zeitlebens Lebensinhalt und Quelle immer neuer Erkenntnisse war, bricht der Boden unter den Füssen weg. John ist genauso schockiert wie ihre Kinder, als sie davon erfahren. Mit der Diagnose wird das bislang so perfekt geglaubte Familien- und Alltagsleben, an dem Alice mit allen Mitteln festhalten will, auf eine äusserst harte Probe gestellt.

Samstag, 16. September 2017, 20.10 Uhr, SRF zwei


«DOK»: Glück im Vergessen – Geschichten von Demenzkranken und ihren Betreuern

Im Zentrum des «DOK»-Films stehen Demenzkranke und ihre Partner, die in der Memory-Klinik des Zürcher Waidspitals betreut werden. Dank frühzeitiger Diagnose und entsprechender Behandlung können sie lange ein gutes Leben führen. Eine Patientin darf sogar noch Auto fahren, ein anderer hat trotz Demenz gelernt, das Internet zu nutzen. Einige Patienten dieses Films, der erstmals vor sieben Jahren ausgestrahlt wurde, sind inzwischen gestorben. Auch das gehört zu dieser Krankheit. Marianne Pletscher zeigt in ihrem Film aber auch, dass Patientinnen mit fortgeschrittener Demenz nicht früher ins Pflegeheim müssen, wenn eine gute Tages- oder Nachtklinik die Betreuung übernimmt. Das Glück darüber teilen die Demenzkranken mit ihren Angehörigen, die ohne Hilfe hoffnungslos überfordert wären.

Ausserdem zeigt der Film eindrücklich, dass in einer weglaufgeschützten Pflegestation Lebensqualität und so etwas wie Glück möglich sind – wenn das Heim genügend Personal hat und gut geführt ist. Dies war zur Zeit der Aufnahmen im regionalen Pflegezentrum Baden der Fall.

Sonntag, 17. September 2017, 15.20 Uhr, SRF 1


«DOK»: Im Land des Vergessens – Vom Leben mit Alzheimer

«Es ist eine schreckliche Krankheit», sagt die Musiktherapeutin Mikkaela Halvarsson, die seit über zwanzig Jahren mit Alzheimerpatienten arbeitet, «aber – das mag vielleicht schockierend klingen – sie hat auch etwas Magisches, etwas Glückliches.» Als Aussenstehende oder Angehöriger geht man immer davon aus, dass die Alzheimerpatienten unglücklich sein müssten. Doch die porträtierten Patienten scheinen die Nichtbetroffenen eines Besseren zu belehren. Zu diesem Schluss kommt der Autor, nachdem er den Alltag in den Westschweizer Alzheimerheimen ganz nah begleiten durfte. Denn in den Institutionen, in denen Marc Wolfensberger gefilmt hat, ist alles auf die Bedürfnisse von Alzheimerpatienten ausgerichtet. Das bedeutet: möglichst wenig fixe Regeln, welche die Patienten überfordern würden, möglichst viele Freiheiten für den Einzelnen.

Der Dokumentafilmer Wolfensberger reist weiter nach Holland, denn dort geht man noch einen Schritt weiter: Die Patientinnen und Patienten leben in einem regelrechten Alzheimerdorf unter sich. Beide Betreuungsformen bedeuten einen enormen Aufwand für das Personal, aber es scheint sich auszuzahlen. Die Pensionäre machen einen glücklichen Eindruck. Sie leben zwar in ihrer eigenen Welt fernab der Realität, aber in einer Welt voller Zufriedenheit, sozialer Kontakte – und nicht selten auch mit neuen Liebesbeziehungen.

Mittwoch, 20. September 2017, 22.55 Uhr, SRF 1


«CH:Filmszene» – Vergiss mein nicht

David zieht wieder zu Hause ein und übernimmt von seinem Vater Malte für einige Wochen die Pflege seiner demenzerkrankten Mutter Gretel. Sein Vater reist derweil in die Schweiz, um neue Kraft zu tanken. David ist plötzlich Sohn, Betreuer und Dokumentarfilmer in einer Person. Seine Gegenwart und die Anwesenheit des Filmteams wirken erfrischend auf die Mutter. Sie verliert zwar ihr Gedächtnis und ihren Sinn für das Sprechen, gewinnt aber etwas anderes: eine entwaffnende Ehrlichkeit und Unschuld, gepaart mit Wortwitz und weiser Poesie. Gretel bleibt heiter und gelassen und hält sich für eine junge Frau und David für ihren Mann Malte.

Aus Gretels Krankheit entsteht ein Neuanfang, und aus Davids biografischem Filmprojekt wird eine Liebeserklärung an das Leben und die Familie. Demenz wird nicht als unbeherrschbares Schreckensgespenst beschworen. Sieveking gelingt es, einen möglichen Umgang mit Altersdemenz aufzuzeigen, sensibel, einfühlsam und dabei immer auch heiter.

Mittwoch, 20. September 2017, 00.15 Uhr, SRF 1


Text: SRF

Bild: SRF/Lichtblick Media/Adrian Stähli

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