René Lappert verabschiedet sich

Kurz vor meinem Rücktritt aus dem Vorstand der SRG Aargau Solothurn im Mai diesen Jahres ist ein guter Zeitpunkt für einen kurzen Rückblick. Seit 2012 bin ich im Vorstand der SRG Aargau Solothurn und habe in dieser Zeit im Ressort «Veranstaltungen» mitgearbeitet. Neben dem Jubiläum des Regional-Journals im Jahr 2014 mit dem damit verbundenen Tag der offenen Türe bleibt mir vor allem unser engagierter Abstimmungskampf gegen die «No Billag-Initiative» im Jahr 2017 mit der schliesslich gewonnenen Abstimmung im März 2018 in bester Erinnerung. Wir trugen den Abstimmungskampf gemeinsam auf die Strasse und suchten in den beiden Kantonen vor allem auf den regelmässig stattfindenden Wochenmärkten den direkten Kontakt zu den Zuschauerinnen und Zuhörern. Dieses persönliche Zugehen auf die Menschen kam mir als Gewerkschafter natürlich sehr entgegen. Nicht die tollen Flyer und grossen Plakate machten den Unterschied. Das sichtbare Engagement des Vorstands, der Programmkommission und nicht zuletzt der Vertreter und Vertreterinnen der SRG vor Ort an den Marktständen machte Eindruck auf die Menschen. Das war, auch für die Zukunft, eine wichtige Erfahrung.

Man möchte meinen, 2012 sei noch nicht so lange her und das Leben ein langer, breiter Fluss. Irgendwie werde ich aber den Eindruck nicht los, dass wir in den letzten zwölf Jahren geschichtlich und medial in deutlich rauheres Fahrwasser geraten sind und uns mindestens auf Stromschnellen, wenn nicht gar Wasserfälle einrichten müssen. Donald Trump als Präsident, Ueli Maurer als Trychler, «alternative Fakten», Fake News und Deep Fake, Künstliche Intelligenz und russische Trolle, Pandemie und Schwurbler, Sturm aufs Kapitol und eine 30%-AfD, TikTok und X (vormals Twitter), Krieg in der Ukraine, Orban und Kaczinsky, China und das Ende der Globalisierung, Antisemitismus und Hamas-Mörderbanden, Demokratie und Totalitarismus. Noch nie in der Geschichte spielten die Massenmedien in all ihren Ausprägungen und Erscheinungsformen eine derart entscheidende Rolle für oder gegen den Fortbestand der Demokratie.

Es gibt Fachleute, die sagen, dass wir in zwölf Jahren in Europa keine öffentlich-rechtlichen Sender mehr haben werden. Halten wir als überzeugte Demokrat:innen dagegen!

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Text: René Lappert, Vorstand SRG AG SO

Bild: Daniel Desborough