Feature-Macherin Irene Grüter im Gespräch mit Yaimi Cuellar (Foto: Bossart Films)

«katalysatOHR» bringt Hörstücke zum Klingen

Lange Jahre hat die Stiftung Radio Basel den Featurepreis vergeben, der in der deutschsprachigen Radiolandschaft einen guten Namen hatte. Mit dem Aufkommen neuer radiofoner Formen wie z. B. Podcasts passte die Bevorzugung eines einzelnen Formates nicht mehr in die aktuelle Audiolandschaft. Nach reiflicher Überlegung beschloss der Stiftungsrat, einen Preis für das ganze Spektrum von Audio-Produktionen auszurichten: In Zusammenarbeit mit dem SONOHR-Festival in Bern hob er den Förderpreis «katalysatOHR» aus der Taufe. Von der Nominierung an haben die Preisträger:innen ein Jahr Zeit für die Realisierung ihres Beitrags; in der Preissumme inbegriffen ist die technische Unterstützung durch Produktions-Mitarbeiter:innen des SRF-Studios Basel.

Erste Preisträger 2019/20 waren Irene Grüter und Michael Stauffer mit ihren Beiträgen «Wer putzt die Schweiz» bzw. «Die CO2-Apokalypse – oder wie klimawirksam bin ich wirklich?». Am SONOHR-Festival 2021, das aus bekannten Gründen nur virtuell stattfinden konnte, wurde Irene Grüters Feature erstmals präsentiert. Es erfüllte die Erwartungen der Jury und des Stiftungsrates in hohem Masse. Michael Stauffers Hörstück konnte coronabedingt noch nicht fertiggestellt werden.

katalysatOHR 2019: «Wer putzt die Schweiz» von Irene Grüter

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Das Feature von Irene Grüter nachhören

Warum hat Irene Grüter gerade dieses Thema gewählt? Warum hat sie sich für das Feature entschieden und keine andere Form genommen? Welche Hürden musste sie im Corona-Jahr überwinden? Und last but not least: Warum findet sie es wichtig, dass künftig auch andere Audiomacher*innen vom «katalysatOHR» und damit von einem Produktionsbeitrag für ihr Projekt profitieren können? Sie sagt es Euch:

Video: Bossart Films

Im Herbst 2020 vergab die Jury den Förderpreis zum zweiten Mal, und zwar an die beiden Journalistinnen Sarah Fluck und Vanessa Sadecky für ihr Podcast-Projekt «Der Bluff: wie Behring die Schweiz betrog – und meinen Vater». Es ist die Geschichte von Sarah Flucks Vater, der selbst zum Opfer des betrügerischen Finanz-Jongleurs Dieter Behring wurde. Die beiden Preisträgerinnen greifen ein an sich bekanntes Thema auf, behandeln es aber aus einer ganz persönlichen Perspektive.

katalysatOHR 2020: «Der Bluff: wie Behring die Schweiz betrog – und meinen Vater» von Sarah Fluck und Vanessa Sadecky

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Mit der geplanten Podcastserie beleuchten die Gewinnerinnen zwar ein bekanntes Thema, aber die persönliche Perspektive von Sarah Fluck als Tochter eines von Dieter Behring Betrogenen verspricht einen spannenden und herausfordernden Zugang. Vanessa Sadecky als Nicht-Betroffene garantiert für die nötige Objektivität und Aussensicht. Auch der Gegensatz von zwei Schweizer Parallelwelten, hier die ländlich-heile Welt (der Vater wuchs auf dem Bauernhof auf), dort die undurchsichtige, habgierige Finanzwelt, hat es in sich.

Video: Vanessa Sadecky & Sarah Fluck

Der fertig produzierte Podcast wird dem Publikum am SonOhr-Festival 2022 vorgestellt. Zudem präsentiert die Jury dort den/die Preisträger:in 2021/22.

Die Stiftung Radio Basel ist überzeugt, mit ihrem Förderpreis «katalysatOHR», der die Audio-Produktionen in der Schweiz fördern will, auf dem richtigen Weg zu sein!

Thomas Kamber, Stiftungsrat


Ausschreibung «katalysatOHR» 2021

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